Die farbenfrohe Schlussfeier der XXII. Sommer-Universiade in Deagu bildete den krönenden Abschluss der rundum sehr erfolgreichen Weltspiele der Studierenden. Mit 174 teilnehmenden Nationen wurde ein neuer Nationenrekord aufgestellt, auch wenn die absolute Teilnahmezahl mit ca. 6.600 Aktiven knapp hinter Peking lag. Das adh-Team bestand aus insgesamt 146 Personen, darunter fanden sich 91 deutsche Sportlerinnen und Sportler. Beschickt wurden die Sportarten Basketball, Fechten, Gerätturnen, Judo, Leichtathletik, Schwimmen, Tennis und Wasserspringen. Erstmalig starteten Athletinnen und Athleten auch in den Disziplinen Frauenfußball, Taekwondo sowie Bogenschießen.
Für die meisten der Aktiven bedeutete diese Universiade das größte und sportlich höchststehende Event in ihrer bisherigen Karriere. Entsprechend beeindruckt und motiviert zeigte sich das bislang jüngste deutsche Team, dessen Altersdurchschnitt bei nur 22,8 Jahren lag. Dank der idealen Vorbereitung - noch nie wurden im Vorfeld einer Universiade so viele Lehrgänge und Leistungsüberprüfungen durchgeführt - wurde der Grundstein für das sehr gute Mannschaftsergebnis schon vorab gelegt.
Im Medaillenspiegel erreichten die deutschen Aktiven drei Mal Gold, zwei Mal Silber und acht Mal Bronze. Über die Medaillenränge hinaus konnten noch insgesamt 19 Platzierungen zwischen Platz vier und acht erreicht werden. Diese Ausbeute war trotz der guten Vorbereitung und der konsequenten Umsetzung der Nominierungsrichtlinien überraschend, da sich das Niveau in nahezu allen Sportarten auf internationalem Toplevel bewegte und der adh überwiegend sehr junge Athletinnen und Athleten aus der zweiten Reihe der Bundeskader nominierte.
Das Basketballteam konnte die hochgesteckten Erwartungen leider nur teilweise erfüllen. Dem sehr jungen Team fehlte es in vielen Situationen noch an Erfahrung und etwas Glück. Der abschließende zehnte Platz ist jedoch mit den zum Teil guten Spielen und knappen Niederlagen ein Ergebnis, auf das sich durchaus aufbauen lässt. Im Bogenschießen, das erstmals Bestandteil des Sportartenkanons war, kann der adh mit der Gesamtleistung durchaus zufrieden sein. Monika Berg erreichte mit guten Leistungen das Viertelfinale im Recurve Einzelwettbewerb, im Mannschaftsbewerb reichten die Leistungen zu einer Platzierung unter den ersten acht Nationen.
Das Degen-Team der Frauen sorgte im Fechten für eine positive Überraschung und erlangte Platz acht, das Florett-Team kämpfte sich ins Viertelfinale, wo es gegen China ausschied (Platz sechs). In den Einzelbewerben der Degen- und Florettfechterinnen gelang keiner der deutschen Vertreterinnen der Durchstoß.
Im Frauenfußball zeichnete sich deutlich ein international sehr hohes Niveau ab. Wenig Glück bei der Gruppenauslosung machte es dem jungen deutschen Team schwer, sich zu behaupten. Nach der Vorrunde konnten zwei überzeugende Siege erspielt werden, die letztendlich für Platz neun ausreichten.
Sebastian Faust war der einzige deutsche Starter im Gerätturnen. Leider konnte er sich weder für ein Mehrkampf- noch Gerätfinale qualifizieren. Seine hervorragende Leistung am Reck brachte ihm dennoch einen guten 13. Platz ein. Gleich zu Beginn der Judowettkämpfe gewann Ole Bischof die Bronzemedaille. Aber auch die übrigen Judoka des sehr jungen Teams, wie Veramaria König oder Tobais Pfeil, präsentierten sich größtenteils hervorragend und erreichten in internationalen Top-Feldern gute Platzierungen.
Allein die Betrachtung der Medaillenbilanz der 15 Aktiven in der Leichtathletik untermauert das hervorragende Abschneiden des adh-Teams. Besonders hervorzuheben sind die Erfolge von Jan Fitschen, der Gold über 10.000 m und Silber über 5.000 m holte sowie von Maren Schott, die sich eine Goldmedaille über 400 m Hürden und eine Bronzemedaille mit der 4 x 400 m Staffel sicherte. Björn Otto errang im Stabhochsprung mit übersprungenen 5.50 m den dritten Platz.
In den Schwimmwettkämpfen sind alle Aktiven im Bereich ihrer Möglichkeiten geblieben. Petra Dallmanns Gold- und Bronzemedaille über 100 m und 50 m Freistil war das herausragendste Ergebnis der Schwimmer. Trotz persönlicher Bestleistungen gab es darüber hinaus keine Überraschungen.
Die Universiade ist im Taekwondo-Sport viertwichtigstes Ereignis nach den Olympischen Spielen und der Weltmeisterschaft. Vor diesem Hintergrund ist auch das frühe Ausscheiden deutscher Athletinnen und Athleten zu betrachten. In der Klasse bis 63 kg konnte sich Heike Brugger behaupten, bis sie sich im Viertelfinale von der Europameisterin geschlagen geben musste. Sie erzielte einen guten fünften Platz. Dem Tennisteam ist es auch diesmal gelungen, auf die Medaillenplätze vorzustoßen. Sowohl im Damendoppel (Lydia Steinbach und Hanna Krampe) als auch im Mixed (Jan Boruszweski und Lydia Steinbach) reichte es für die Bronzemedaille.
Die Volleyballer konnten die an sie gestellten Erwartungen mehr als erfüllen. Außergewöhnliche Leistungen wie z.B. der Sieg gegen Mexikos A-Mannschaft, bescherte den Einzug ins Viertelfinale. Schlussendlich belegte das adh-Team den achten Platz. Last but not least erwiesen sich die Wasserspringerinnen und -springer als fleißige Medaillensammler. Conny Schmalfuß und Ditte Kotzian holten Silber im Synchronspringen vom 3 m-Brett. Bronze sicherten sich Tobias Schellenberg (1 m-Brett) und Ditte Kotzian (3 m-Brett).
Neben diesen guten bis sehr guten Platzierungen zeichnete sich die Universiade auch durch das Teamerlebnis aus. Die Herzlichkeit der Ausrichter und die gute Stimmung im adh-Team machen die XXII. Sommer-Universiade sicherlich zu einem unvergesslichen Erlebnis.