Die Organisatoren und Mannschaften zogen eine positive Bilanz der bislang größten Weltspiele der Studierenden. Mit insgesamt 6.690 Teilnehmern, 3.939 Aktiven und 2.751 Offiziellen aus 169 Ländern wurde das bisher beste Meldeergebnis erreicht.
Mit einem vierstündigen grandiosen Eröffnungsspektakel eröffnete Chinas Staats- und Parteichef Jiang Zemin am 22. August 2001 die 21. Universiade im Workers Stadium in Peking. Fünf Wochen nachdem Peking die Olympischen Spiele 2008 zugesprochen wurden, fand die Universiade besondere Aufmerksamkeit, denn sie galt als Probelauf.
87 Millionen Dollar investierte Peking in die Renovierung und den Neubau der insgesamt 52 Wettkampfstätten. Bei einer Reihe der Sportstätten war erkennbar, dass sie bereits für 2008 gebaut wurden. Das Universiade-Village bot neben hohem Komfort Angebote der kurzen Wege. Service-Einrichtungen wie Post, Bank, Wäscherei, Supermarkt oder Fotogeschäft wurden im Universiade-Village vorgehalten, und auch die Recreation-Areas waren fußläufig erreichbar. Das Athletendorf bot 3.995 Sechser-Appartements mit Zweibettzimmern und drei Bädern und übertraf damit selbst hochgesteckte Erwartungen.
Das sportliche Resümee konnte aus deutscher Sicht nur bedingt zufriedenstellen. Die Medaillenausbeute der Delegation des adh blieb mit 1x Gold, 4x Silber und 2x Bronze hinter den Erwartungen zurück.
Herausragend war der vierte Platz des deutschen Basketballteams. Nicht nur die überzeugenden Siege gegen Brasilien und Russland sind dabei hervorzuheben, sondern auch der Einsatz, der Wille zum Sieg und das ausgezeichnete Spiel bei den knappen Niederlagen gegen den späteren Goldmedaillengewinner Jugoslawien und im Spiel um den dritten Platz gegen die USA.
Im Fechten erreichte Martin Kindt mit dem Säbel den siebten Platz und damit die beste Einzelplatzierung. Bei den Teams wurde mit Platz sechs bei der Florettentscheidung der Herren die beste Positionierung eingefahren.
Im Judo waren 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie zehn Medaillengewinnerinnen und -gewinner der WM 2001 am Start, mit der Teilnahme von 67 Nationen eine Rekordbeteiligung. Ein fünfter Platz durch Gertrud Müller sowie siebte Plätze durch Jenny Karl und Hendrik Schumacher waren die besten Platzierungen.
Die LeichtathletInnen fuhren mit acht Endkampfplatzierungen und zwei Medaillen zurück nach Deutschland. Sabine Schulte gewann mit einer Bestleistung (4.35 m) im Stabhochsprung Silber, Sonja Kesselschläger holte im Siebenkampf Bronze. Die Goldmedaille von Petra Dallmann über 100 m Freistil und die Silbermedaille von Anne Poleska über 200 m Brust sind die herausragenden Ergebnisse im Schwimmen.
Das deutsche Tennisteam konnte sich bisher bei jeder Universiade, bei der ein Tennisteam gestellt wurde, über eine Medaille freuen. Das Mixed Jan Boruszwewski und Susi Bensch wussten bis zum Finale voll zu überzeugen und mussten erst im Endspiel die Überlegenheit ihrer chinesischen Konkurrenz anerkennen. Tischtennis war erstmalig Universiade-Sportart und selbstverständlich gingen alle Titel an die Asiaten. Lediglich ein französisches Doppel und das ägyptische Herrenteam konnten in die asiatische Phalanx einbrechen und Medaillen gewinnen. So scheiterten die Versuche unserer deutschen Aktiven frühzeitig an der asiatischen Übermacht, ohne jedoch zu enttäuschen.
Für den Titelverteidiger Deutschland stellte das Volleyballturnier eine große Herausforderung dar. Der Papierform nach war das Team schwächer besetzt als bei der Universiade 1999 und wurde dennoch am Erfolg von 1999 gemessen. Das Team konnte sich im Laufe des Turniers steigern, hatte aber in der Zwischenrunde Pech bei den knappen Niederlagen gegen Jugoslawien und Dänemark. Dass die Wasserspringerinnen und -springer immer für Medaillen gut sind, wissen wir seit Sheffield 1991. Die Silbermedaille von Ditte Kotzian und Conny Schmalfuß im 3 m-Synchronspringen war die kleine Überraschung und die Bronzemedaille von Tobias Schellenberg und Stefan Ahrens die große Sensation.
Auch wenn die deutsche Medaillenausbeute den Erwartungen nicht immer entsprochen hat, so hat die Universiade eine wichtige Funktion in der Unterstützung und Förderung junger Perspektivkaderathletinnen und -athleten. Nachrückende Talente können auf dieser hochkarätig besetzten internationalen Veranstaltung wichtige Wettkampferfahrungen sammeln. Eine Universiade zeichnet sich neben den sportlichen Aspekten aber auch durch das Teamerlebnis aus. Insgesamt drei Millionen enthusiastische Zuschauer und die Herzlichkeit, mit welcher die Tausendschaften freiwilliger Helfer den Gästen aus aller Welt begegneten, überstrahlten die fehlenden Medaillen auf jeden Fall.