Erstmals über 100 Nationen

Die japanische Stadt Kobe war Gastgeber der Universiade 1985. Mit 106 Ländern wurde zum ersten Mal in der Universiade-Geschichte die "Teilnahme-Schallmauer" von 100 durchbrochen. Der Sowjetrusse Igor Paklin, bereits 1983 Universiade-Teilnehmer, stellte mit 2,41 m einen neuen Hochsprungweltrekord auf. Im Teilnehmerfeld befand sich auch ein junger Kubaner, der sich noch mit Platz acht zufrieden geben musste: der Weltrekordhalter und Weltmeister 1997 Javier Sotomayor.

Mit seinem ersten internationalen Auftritt gelang dem deutschen Hammerwerfer Heinz Weis der große Wurf. Er schlug zwei Russen, die in der Bestenliste vor ihm standen und holte sich die Goldmedaille. Für ihn bis zu seinem Weltmeistertitel 1997 lange Zeit sein größter Erfolg: "Ich habe mir damals die Medaille um den Hals gehängt und bin damit schlafen gegangen." Sabine Everts erkämpfte sich Silber im Siebenkampf. Der bereits als "Albatros" bekannte Michael Groß holte sich Gold über 200 m Schmetterling. Zusammen mit den Schwimmkollegen Fahrner, Schwotka und Korthals fischte er sich dazu über 4 x 100 m und 4 x 200 m Freistil zwei Silbermedaillen aus dem Wasser. Weitere bekannte Athleten unter den Aktiven waren der Weitspringer Robert Emmian (Sowjetunion), die Kunstturnerin Ecaterina Szabo (Sowjetunion) sowie im Wasser Stephane Caron (Frankreich), Jon Sieben (Australien) und Mary Meagher (USA).

Mit Ausnahme der DDR nahmen ein Jahr nach dem Boykott der Olympischen Spiele in Los Angeles alle FISU-Mitgliedsverbände aus Ost und West teil - auch Mannschaften aus Nord- und Südkorea. Dabei blieb es ebenfalls 1987 in Zagreb (Jugoslawien).

Die Jugoslawen steigerten den Erfolg der Universiade nochmals. Knapp 4.000 Studierende aus 128 Ländern kämpften um die Medaillen. Die jugoslawische Regierung ließ sich das Prestigeprojekt einiges kosten. Allein in Neubau, Renovierung oder Umbau von rund 80 Sportstätten wurden etwa 140 Millionen Dollar gesteckt, weitere Ausgaben für Organisation und Durchführung nicht eingerechnet. 600.000 Zuschauer bevölkerten die Arenen in den zwölf Universiade-Tagen, das jugoslawische Fernsehen übertrug die Wettkämpfe fast rund um die Uhr.

Herausragender Athlet des deutschen Teams war der Zehnkämpfer Siggi Wentz, der in überlegener Manier den Wettkampf mit dem Universiaderekord von 8.348 Punkten für sich entschied. Heinz Weis legte den Grundstein für seine Dreierserie "Silber im Hammerwurf" ('87, '89, '91). 1987 für die USA im Wasser: David Berkoff und Lisa Meyers.