Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh), gegründet am 2. April 1948 von Studierenden in Bayrischzell, ist der Dachverband der Hochschulsporteinrichtungen in Deutschland. Über 200 Hochschulen mit rund 2,5 Millionen Studierenden und 550.000 Bediensteten sind Mitglied im adh. Der adh vertritt deren Interessen und setzt sich für die Entwicklung des Hochschulsports ein. Dabei agiert er an der Schnittstelle zwischen Sport und Bildung und wirkt aktiv auf nationaler und internationaler Ebene im organisierten Sport mit.
Der adh berücksichtigt gesellschaftspolitische Zusammenhänge und bezieht Position. Der adh steht für manipulationsfreien Sport ein und fördert nachhaltig das Bewusstsein für Fair-Play. Er richtet sein Handeln an ökonomischer, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit aus. Ein demokratisches Grundverständnis, eine offene Diskussionskultur, aktive studentische Mitwirkung und Vielfalt zeichnen den Verband aus. Dies fördert und bewahrt der adh nach dem Grundsatz der Chancengleichheit.
Hochschulsport ist unverzichtbarer Bestandteil des Hochschullebens
Die Förderung des Sports an den Hochschulen ist gesetzlich verankert. Der Hochschulsport richtet sich im Kern an die Mitglieder der Hochschulen und trägt zur Lebensqualität sowie Identitätsstiftung bei. Er zeichnet sich durch ein umfassendes Sport- und Bewegungsverständnis aus. Den Hochschulsportangeboten immanent sind Bildungs- und Lernanlässe.
Die Sport- und Bewegungskultur im Hochschulsport motiviert zum regelmäßigen Sporttreiben und fördert das soziale Leben an der Hochschule. Der adh versteht Sport als Element zum Erhalt und zur Steigerung des persönlichen Wohlbefindens, der Gesundheit und der allgemeinen Leistungsfähigkeit sowie zur Persönlichkeitsentwicklung. Wettkampfsport findet in vielfältiger Ausprägung im adh statt. Neben dem sportlichen Vergleich stehen die Identifikation mit der eigenen Hochschule und der Begegnungscharakter im Vordergrund.
Die Deutsche Hochschulmeisterschaft (DHM) ist das zentrale adh-Wettkampfformat. Darüber hinaus wird das Wettkampfprogramm von Deutschen Hochschulpokal- (DHP), adh-Open- und adh-Trophy-Veranstaltungen ergänzt, die alternative Schwerpunkte setzen. Zudem ermöglicht der adh Studierenden die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen und entsendet Studierenden-Nationalmannschaften zu FISU World University Games und -Championships (WUC). Auf europäischer Ebene können sich Studierende bei den European University Games (EUG) und -Championships (EUC) messen.
Sprungbrett für Spitzensportlerinnen und -sportler
Die Vereinbarkeit von Studium und Spitzensport muss möglich sein. Der adh leistet seinen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung einer Dualen Karriere. Dazu initiierte er mit seinen Partnern 1999 das erfolgreiche Projekt „Partnerhochschule des Spitzensports“.
Zahlreiche prominente Beispiele untermauern den Erfolg des Konzepts: Michael Groß, Heide Rosendahl, Thomas Lurz, Ariane Friedrich, Ole Bischoff, Britta Heidemann oder zuletzt Fabian Hambüchen, Selina Jörg und Sarah Köhler starteten für den adh bei Studierenden-Weltmeisterschaften und Universiaden und konnten im Verlauf ihrer Karrieren durch Erfolge bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen auf sich aufmerksam machen.
Mit der Ausrichtung der Rhein-Ruhr 2025 FISU World University Games als größtes Multisportevent nach den Olympischen und Paralympischen Spielen hat der adh die Möglichkeit, Sportgeschichte zu schreiben. Vom 16. bis 27. Juli 2025 wird die Region Rhein-Ruhr Gastgeber für rund 10.000 Athletinnen und Athleten sowie Offizielle aus 170 Ländern sein. Die Sportlerinnen und Sportler messen sich an zwölf Tagen in 18 Sportarten in Bochum, Duisburg, Düsseldorf, Essen und Mülheim an der Ruhr. Neben dem spitzensportlichen Vergleich liegt der Fokus der Veranstaltung auf Wissenschaft, Nachhaltigkeit und Innovation sowie dem interkulturellen Austausch. Der adh erhebt hierbei den Anspruch, einen wesentlichen Beitrag zur nationalen und internationalen Sportentwicklung der nächsten Dekade zu leisten.
Der adh entwickelt praxisorientierte Bildungsangebote zur Vermittlung von Wissen und sozialen Kompetenzen auf einer breiten und zukunftsweisenden Basis. Die verbandliche Bildungs- und Netzwerkarbeit sowie das Wissensmanagement leisten einen wesentlichen Beitrag zur Qualifizierung von ehrenamtlich Engagierten sowie haupt- und nebenberuflichem Hochschulsportpersonal.
Seit 2003 fördert der adh mit dem national und international ausgezeichneten Projekt Tandem-Mentoring gezielt weibliche Nachwuchskräfte im Sport. Kern des Projekts ist die Zusammenarbeit einer erfahrenen Führungskraft (Mentorin oder Mentor) und einer Nachwuchskraft (Mentee). Allen bisherigen Mentees gelang der erfolgreiche Berufseinstieg.
Als Teil des formalen Bildungsangebots der Hochschule ermöglicht der Hochschulsport auch den Erwerb von anerkannten Studienleistungen.
Der adh unterstützt gesundheitsförderliche Veränderungen in der Lebenswelt Hochschule. Es gilt, die physische, psychische und soziale Gesundheit aller Hochschulangehöriger auf und abseits des Campus zu fördern. Der Hochschulsport soll als relevanter Akteur der Gesundheitsförderung im Setting Hochschule gestärkt und insbesondere studentische Gesundheitsförderung flächendeckend durch den Hochschulsport angeboten werden.
Die nachhaltige Bewegungsförderung von Studierenden steht auch seit 2017 im Zentrum der erfolgreichen, gemeinsamen Initiative von adh und der Techniker Krankenkasse (TK) „Bewegt studieren – Studieren bewegt!“.