Rund 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sorgten beim Finale in Tirana für eine atemberaubende Stimmung, für die nötige Spannung waren dagegen die Kicker auf dem Rasen verantwortlich. Lange Zeit sah es nicht danach aus, als könnte die WG Würzburg ein sensationelles Turnier mit dem Titel krönen. Nach einem verwandelten Foulelfmeter lagen die Gegner der Uni Danzig (POL) bis zur 80. Spielminute in Führung, ehe Würzburgs Trainer Gerhard Bömmel den Sieg einwechselte. Julian Wild per Doppelpack und Erik Schnell-Kretschmer drehten das Spiel noch in der Schlussphase und sorgten für unbändigen Jubel bei der WG Würzburg.
„Ich habe einen guten Ball abgelegt bekommen, einen Haken gemacht und dann zum 1:1 eingeschossen. Nach dem Tor haben das Spiel komplett an uns gerissen", beschreibt Doppeltorschütze Julian Wild die Geschehnisse auf dem Feld.
Die Studenten der WG Würzburg waren zwar solide, mit nur einem Sieg in der Gruppenphase aber nicht überragend in das Turnier gestartet. Dennoch stand am Ende der Gruppensieg zu Buche. Erst im Viertelfinale untermauerte das Team die eigenen Titelansprüche und siegte souverän gegen die Uni Wageningen (NED) mit 3:0. Das Halbfinale gegen die Uni Kiew (UKR) entwickelte sich dagegen zu einem Fußballkrimi und konnte erst im Elfmeterschießen zugunsten der Würzburger entschieden werden. Torwart Julian Schneider parierte dabei den letzten Elfmeter des Gegners und avancierte so zum Helden.
Nach sechs kräftezehrenden Spielen war der Jubel über den Triumph bei den European Universities Championships groß. Für Kapitän Stefan Wasser war die Mannschaft der Star bei diesem Turnier: „Die Breite des Kaders und das nötige Quäntchen Glück waren bei diesem Turnier der Schlüssel zum Erfolg.“
Aus in der Vorrunde für Frankfurt und Heidelberg
Weniger zufrieden reiste das zweite Herrenteam der Uni Heidelberg aus Albanien ab. Trotz guter Spielanlage leisteten sich die Studenten zu viele Fehler in der Defensive. Dem 3:1-Auftaktsieg gegen die Uni Korca (ALB) folgten zwei knappe Niederlagen und damit das unglückliche Aus in der Vorrunde.
Die Enttäuschung war der Mannschaft in den folgenden Partien der Platzierungsrunde anzumerken. Durch Verletzungspech musste der Ersatztorhüter als Feldspieler agieren, was für neue Herausforderungen sorgte. Mit einem Sieg und zwei weiteren Niederlagen belegte das Team am Ende den 14. Rang.
Thorsten Damm, Leiter Wettkampfsport und Fachleiter Fußball an der Uni Heidelberg, zeigte sich zwar enttäuscht vom sportlichen Abschneiden, war jedoch vom kulturellen Miteinander und dem gegenseitigen Support der deutschen Teams begeistert.
Bei den Frauen vertrat eine komplett neu formierte Mannschaft der Uni Frankfurt die deutschen Hochschulen, musste sich jedoch nach zwei Niederlagen in einer starken Gruppe früh von den Titelträumen verabschieden.
In der Platzierungsrunde sprang nach Siegen gegen die Uni Bristol (GBR) und die Uni Wageningen (NED) sowie einer Niederlage gegen die Uni Zagreb (CRO) letztlich ein zehnter Platz in einem stark besetzten Feld heraus. Trotz der sportlichen Enttäuschung nimmt Trainer Nicolai König vor allem positive Eindrücke mit nach Hause: „Die EUC waren ein unvergessliches Erlebnis mit sehr vielen tollen Eindrücken, neuen Bekanntschaften und spannenden Wettkämpfen. Besonderer Dank geht dafür an unser Zentrum für Hochschulsport, welches uns dieses Erlebnis erneut ermöglicht hat.“