Der Vorzeige-Athlet will sich trotz allem nicht unterkriegen lassen und richtet seinen Fokus nun auf die Olympischen Spiele in Tokio. Dass er bei internationalen Turnieren mit der Weltspitze mithalten kann, hat er bereits bei der Universiade 2017 in Taipeh bewiesen: Mit sagenhaften 91,07m belegte er den zweiten Platz.
Im Interview spricht er über diese besondere Station in seiner Laufbahn.
Du hast in Deiner Karriere an einer Universiade teilgenommen. Kannst Du beschreiben, was das Besondere einer Universiade im Vergleich zu anderen Großveranstaltungen ist?
Das Besondere an der Universiade 2017 in Taipeh war für mich, dass ich das erste Mal an einer der größten Sportveranstaltungen der Welt teilnehmen durfte.
Nach der verpassten Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 gab es für mich zu diesem Zeitpunkt nichts Vergleichbares. Ein Teil einer so großen Mannschaft zu sein, die alle das Ziel verfolgen, nicht nur sportlich, sondern auch beruflich Höchstleistungen zu bringen, ist einmalig.
Hast Du besondere Erlebnisse bzw. einen schönsten Moment, auch abseits des Wettkampffokus, die oder den Du mit der Universiade verbindest?
Ich verbinde mit der Universiade unvergessliche Momente mit der Deutschen Mannschaft, in denen man sich gegenseitig und vor allem miteinander bei den unterschiedlichen Sportarten unterstützt hat. Ich kam in Berührung mit Sportarten, die ich bis dahin nur über Medien verfolgt und bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht live gesehen hatte.
Weshalb sollten studierende Spitzensportlerinnen und Spitzensportler an einer Universiade teilnehmen?
Die Universiade hat einen großen Stellenwert in meiner sportlichen Entwicklung eingenommen. Nicht nur in sportlicher, sondern auch in sozialer Hinsicht. Wenn man weiß, dass jeder Athlet, mit dem man an dieser Veranstaltung teilnimmt nicht nur auf sportlichen Erfolg fokussiert ist, sondern parallel auch ein berufliches Standbein aufbaut, will man sein Bestes geben.
Was bedeuten Dir Deine Erfolge bei der Universiade?
Der Gewinn der Silbermedaille bei der Universiade 2017 in Taipeh war bis zu diesem Zeitpunkt mein größter Erfolg. Es wird ein unvergesslicher Moment in meiner sportlichen Laufbahn bleiben. Ich habe so viel Erfahrung aus dem Wettkampf und aus der Veranstaltung mitgenommen, dass ich meine erlebten Eindrücke immer noch weitergebe.
Was wäre das im Zusammenhang mit dem Duell um Gold?
Als ich nach meinem letzten Wurf auf der Anzeigetafel meine Weite gesehen und vor allem realisiert hatte, dass ich den Gewinn der Goldmedaille um ein paar Zentimeter verpasst habe, fuhren meine Gefühle mit mir Achterbahn. Es war ein Wettkampf, den ich so noch nicht erlebt hatte. Kurz gesagt: Spannung bis zum letzten Versuch.
Warum war die Universiade wichtig für Deine sportliche Karriere?
Für mich war es wie ein kleines Sprungbrett für weitere internationale Einsätze im Nationaltrikot. So viele Erfahrungen, wie ich in diesen zwei Wochen gemacht habe, konnte ich zuvor bei keinem anderen Wettkampf sammeln. Ich habe während dieser Universiade realisiert, auf was es ankommt und wie ich mich optimal auf einen so großen Wettkampf vorbereiten kann.
Warum sollte sich der adh für die Austragung einer Sommer-Universiade in Deutschland bewerben?
Wenn man Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern ermöglichen kann, im eigenen Land solche Erfahrungen zu machen, wie ich sie in Taipeh gemacht habe, dann sollte man dies unbedingt tun.
Ich finde, dass die breite Masse in Deutschland von den Leistungen erfahren sollte, die nicht nur auf dem Sportplatz, sondern auch im Vorlesungssaal erbracht werden.
Welche Vorteile siehst Du, die eine Universiade in Deutschland für Deutschland bzw. den deutschen Hochschulsport bringen würde?
Eine Universiade in Deutschland würde vielen aufzeigen, dass Leistungssport und Studium erfolgreich vereinbar sind.