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Universiade 2025 – Björn Otto: „Die Universiade als zweitgrößte Multisportveranstaltung der Welt ist ein ideales Sprungbrett, um in die ganz große Welt des Sports einzublicken.“

Der ehemalige deutsche Stabhochspringer Björn Otto nahm an vier Sommer-Universiaden teil, bei denen er zwei Mal auf dem Podest landete. 2003 in Daegu sprang er zu Bronze, zwei Jahre später in Izmir übertrumpfte er sein Ergebnis mit dem Titelgewinn und einem seiner ersten großen internationalen Erfolge.

Otto, der nach seinem Diplom-Biologiestudium eine Ausbildung zum Verkehrspiloten absolvierte, hält bis heute den deutschen Freiluftrekord mit 6,01 Metern. Für die UniversiJAde2025-Kampagne hat sich der Zweite der Olympischen Spiele 2012 Zeit genommen, um über seine Erfahrungen und Erinnerungen an die Universiaden zu sprechen. 

Björn, Du hast in deiner Karriere als Spitzensportler an mehreren Universiaden teilgenommen. Kannst du beschreiben, was das Besondere einer Universiade im Vergleich zu anderen Großveranstaltungen ist?

Die Universiade als zweitgrößte Multisportveranstaltung der Welt ist ein ideales Sprungbrett, um in die ganz große Welt des Sports einzublicken.

Alle, die noch nie bei den Olympischen Spielen waren, können sich so auf ein Umfeld einstellen, das ganz anders ist als bei einer EM oder WM. Alles ist größer, alles ist komplexer als sonst. Somit ist das der ideale Testlauf für später.

Hast Du besondere Erlebnisse bzw. einen schönsten Moment, auch abseits des Wettkampffokus, die oder den Du mit der Universiade verbindest?

Ich habe die Momente sehr genossen, in denen man sich auch mal andere Sportarten anschauen und mit Leuten ins Gespräch kommen konnte, die normalerweise nicht auf einem Leichtathletikplatz anzutreffen sind.

Da die Universiade ein Studierenden-Event ist und Studierende in der Regel auch sehr gut feiern können, sind die Abende nach dem Wettkampf natürlich auch nicht zu vernachlässigen.

Weshalb sollten studierende Spitzensportlerinnen und Spitzensportler an einer Universiade teilnehmen?

Erstmal ist es ein einmaliges Erlebnis für alle, die die Möglichkeit bekommen, daran teilzunehmen. Es ist alles dabei, vom kleinen Studenten, der grade die Quali geschafft hat,  bis zum Weltklasse-Sportler! Geile Momente, Studentische Improvisation, einfach alles.

Zweitens, und das finde ich am wichtigsten, es gibt keinen Wettkampf, der einen besser auf die Olympischen Spiele vorbereitet als die Universiade. Und damit meine ich nicht unbedingt den Wettkampf selbst, sondern das ganze Drumherum: Team-Spirit, Presse, An- und Abreise, das Leben im Dorf und und und...

Jeder Trainer, der die Universiade belächelt, war noch nie da oder hat das Wesentliche nicht verstanden.

Was bedeuten Dir die Erfolge bei der Universiade?

Eine unglaubliche Menge, denn für mich waren das die Grundsteine für die ganz großen Erfolge!

Warum war die Universiade wichtig für Deine sportliche Karriere?

Dort werden die Grundsteine für die sportliche Zukunft gelegt!

Warum sollte sich der adh für die Austragung einer Sommer-Universiade in Deutschland bewerben?

Ich durfte vier Universiaden mitmachen, mehr ging nicht wegen meines Alters. Alle Universiaden waren auf ihre eigene Art und Weise mega cool.

Wenn der adh es schaffen würde, dieses super Event nach Deutschland zu holen, würde das nicht nur dem deutschen Sport tierisch helfen, sondern auch allen deutschen Athletinnen und Athleten die Plattform bieten, sich vor heimischem Publikum bestmöglich vorzustellen.

Welche Vorteile siehst Du, die eine Universiade in Deutschland für Deutschland bzw. den deutschen Hochschulsport bringen würde?

Ich denke, dass es dem deutschen Leistungssport in jeder Form helfen würde. Dass Deutschland ein super Gastgeber ist, hat man 2018 bei der Leichtathletik-WM in Berlin gesehen, super Stimmung und top organisiert. Wenn dies jetzt auch noch auf noch mehr Sportarten ausgebaut werden könnte, dann wär das die Vorstellung für die Bewerbung für Olympia!