Trauer um adh-Ehrenmitglied Thomas Beyer

Das adh-Ehrenmitglied und ehemalige Vorstandsmitglied, Thomas Beyer, verstarb im Alter von 66 Jahren nach schwerer Krankheit am 7. Februar 2020 in Hamburg.

Mit Thomas Beyer hat die Hochschulsportgemeinschaft einen ganz besonderen Menschen verloren. Thomas Beyer war über 40 Jahre ein Verfechter der einzigartigen Bedeutung des (Hochschul-)Sports für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung und Impulsgeber für die Friedensbewegung im und durch den Sport.

Er war ein überaus breit aufgestellter und engagierter Hochschulsportbeauftragter im adh und für die Mitgliedshochschulen und vor allem ein streitbarer, visionärer Geist. Für den adh und den Hamburger (Hochschul-)Sport hat er außerordentliches geleistet und zahlreiche Impulse gesetzt, die bis heute nachwirken.

Der Leiter und spätere Geschäftsführer des Hamburger Hochschulsports (1979 bis 2008) initiierte gemeinsam mit Manfred Utz (Hochschulsport München) die Gründung des adh-Finanzausschusses, dem er von 1993 bis 1994 angehörte. Während seiner Amtszeit im adh-Vorstand (1994 bis 1999) eröffnete Thomas Beyer neue Handlungsräume für den Hochschulsport, indem er die sportpolitische und inhaltliche Neupositionierung des adh im organisierten Sport gestaltete, die Grundlagen zur Vermarktung des Verbands entwickelte und die Gründung der Hochschulsport-Marketing GmbH anstieß.

Mit der Entscheidung zur Ausrichtung zahlreicher Deutscher Hochschulmeisterschaften ab 2003, der Vollversammlung 2007, der WUC Beachvolleyball 2008 und der EUC Volleyball 2009 in Hamburg setzte er mit seinem Team auf nationaler wie internationaler Ebene neue Maßstäbe im Hochschulsport. Außerdem schuf er damit beste Voraussetzungen für die intendierte Universiade-Bewerbung Hamburgs, die er als Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft vorantrieb.

Nachdem die Gesellschafter 2008 von einer Bewerbung abgesehen hatten, setzte sich Thomas Beyer als Leiter des Sportamts für eine visionäre Sportstadt Hamburg ein.

2011 entwickelte er die „Dekadenstrategie Sport“ für den Hamburger Senat, die eine Grundlage für Hamburgs Olympiabewerbung bildete. Die Idee, mit der Sommer-Universiade  die größte Multisportveranstaltung nach den Olympischen Spielen im Jahr 2025 nach Deutschland zu holen und so den Sport- und Wissenschaftsstandort zu stärken, unterstütze Thomas Beyer bis zuletzt. Außerdem engagierte er sich mit großer Leidenschaft ehrenamtlich für Hamburger Vereine und Verbände mit dem Ziel, deren Rolle zu stärken und den Sport als integralen Bestandteil städtischer Entwicklungsperspektiven zu positionieren.

Für seine Hochschulsport-Kolleginnen und -Kollegen hatte Thomas Beyer stets ein offenes Ohr und war immer bereit, als Ratgeber die Entwicklung von anderen Hochschulsportstandorten aktiv zu begleiten und zu unterstützen.

Er verstand es, Jung und Alt – Hauptberufliche wie Studierende – anzusprechen, zu motivieren, mitzunehmen und durch seine besondere Art zu prägen. So unterstützte er als Mentor des adh-Projekts Tandem-Mentoring 2007/2008 junge Frauen beim beruflichen Einstieg beziehungsweise Aufstieg im Arbeitsfeld des (Hochschul-)Sports und ermutigte sie, Führungsaufgaben im organisierten Sport zu übernehmen.

Thomas Beyer legte durch die Schaffung der Stelle des ersten Spitzensportbeauftragten einer deutschen Hochschule im Hochschulsport die Grundlagen dafür, dass Hamburg das erste Bundesland wurde, in dem alle staatlichen Hochschulen gemeinsam dem Vertrag „Partnerhochschule des Spitzensports“ beigetreten waren. Nicht zuletzt dadurch verdanken die Hamburger Hochschulen ihm den Titel „Hochschule des Jahres 2003“.

Der adh wird Thomas Beyer als Visionär und Impulsgeber, der immer für die kleinen und großen Herausforderungen ansprechbar war, in dankbarer Erinnerung behalten. Sein unermüdlicher Einsatz für den Verband und seine hohe Solidarität mit allen Mitgliedshochschulen wird uns immer ein Vorbild und eine Verpflichtung sein.


Für den adh

Jörg Förster
adh-Vorstandsvorsitzender