Leon Genstert über Inklusion im Spitzensport sowie die FISU Games und seine Ziele
Wie hast du den inklusiven Vorbereitungslehrgang im Pitztal wahrgenommen?
Der Lehrgang echt gut. Es war auch das erste Mal, dass wir – behinderte und nicht behinderte Athletinnen und Athleten – einen Lehrgang gemeinsamen hatten. Wir haben uns gut untereinander vermischt und es wurden einige Freundschaften geschlossen.
Andere Nationen machen das schon länger und das ist jetzt auch für uns ein erster Schritt in diese Richtung und dafür war der Lehrgang echt wichtig.
Welche Schritte in diese Richtung müssen aus deiner Sicht die nächsten sein?
Ich würde mir mehr Möglichkeiten wünschen, dass behinderte und nicht behinderte Athletinnen und Athleten im alpinen Bereich zusammen trainieren können und nicht so stark voneinander getrennt werden. Die Medienwirksamkeit für Para Ski Alpin ist dann natürlich viel geringer. Ich glaube wir können davon profitieren, wenn wir als normale Leistungssportlerinnen und -sportler gesehen werden, weil wir das eben auch sind.
Wir profitieren auf jeden Fall davon, bei so einem Großevent dabei zu sein, weil es von allen Seiten gleich nach außen getragen wird, was bei uns sonst leider nicht immer gegeben ist. Wir sind zuversichtlich, dass wir das auch in Zukunft so machen können.
Was ist aus deiner Sicht die korrekte Bezeichnung für Para Athletinnen und Athleten?
Also man kann zu uns schon ‚behindert‘ sagen, denn das entspricht den Tatsachen. Wir fühlen uns da auch kein bisschen angegriffen. Oft ist es eher unangenehm, wenn Leute versuchten, das zu umschreiben und dann von ‚Eingeschränkten‘ reden. Das macht uns zu etwas Besonderem und das wollen wir gar nicht sein. Daher passt „Behinderte“ oder einfach „Para Ski Mannschaft“.
Was bedeutet dir eine Teilnahme an den FISU Games?
Es ist eine sehr coole Möglichkeit, als Para-Athlet bei den FISU Games zu starten, was auch mein erstes größeres Event sein wird. Sich mit ganz vielen Sportlerinnen und Sportlern im gleichen Alter sich verbinden zu können, ist eine tolle Gelegenheit. Außerdem ist es für uns sehr wichtig, unsere Leistungen auf dieser großen Bühne präsentieren zu dürfen.
Was ist dein sportliches Ziel für Turin?
Eine Medaille ist natürlich immer ein Ziel, wir wissen aber auch noch gar nicht genau, wie die Konkurrenz aussieht. Auf jeden Fall will ich die bestmöglichen Leistungen zeigen und viel von den anderen Wettbewerben sehen.
Danke dir für das Gespräch!
Team StuDi
Para Ski Alpin
✅ Leon Gensert (Uni Innsbruck, AUT)
✅ Christoph Glötzner (MU Innsbruck, AUT)
✅ Luisa Grube (Uni Innsbruck, AUT)
✅ Leander Kress (DGUV HS Bad Hersfeld)
✅ Alexander Rauen (Uni Innsbruck, AUT)