Delegierte der über 200 Mitgliedshochschulen blickten auf dem Campus der Goethe-Universität Frankfurt nicht nur auf erfreuliche Entwicklungen wie die Vergabe der Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games zurück, sondern auch auf die Corona-bedingten Herausforderungen.
So stellte der adh-Vorsitzende Jörg Förster in seiner Begrüßungsrede heraus, dass der Hochschulsport in Deutschland durch die Corona-Pandemie massive Einschränkungen erfahren hat und angesichts der derzeit angespannten Lage auch weiter erfahren wird. „Für die Mitgliedshochschulen, deren Hochschulsporteinrichtungen und den adh ist die Pandemie leider immer noch der wesentliche Rahmen, in dem wir uns der Herausforderung stellen, unseren gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Dieser umfasst, Menschen in Bewegung zu bringen und die dabei entstehenden positiven Effekte spürbar zu machen. Außerdem, in der Lebenswelt Hochschule Gemeinsamkeit zu schaffen und Identität sowie Identifikation erfahrbar zu machen“, so Förster. In Sachen Krisenbewältigung haben der Vorstand, die Gremien, die Mitgliedshochschulen sowie die institutionellen Partner gemeinsam intensiv daran gearbeitet, proaktiv zur Lösung der Krise beizutragen. Hier habe sich einmal mehr gezeigt, wie tief der Solidaritätsgedanke in der Kultur des adh verwurzelt ist.
Der Leiter des Hamburger Hochschulsports betonte, dass es den Hochschulsport-Einrichtungen in den letzten 18 Monaten gelungen sei, sich schnell auf die jeweiligen Rahmenbedingungen einzustellen und für Studierende und Mitarbeitende der Hochschulen vielfältige Angebote zu schaffen. Da der Hochschulsport jedoch nicht die Möglichkeit hat, Einnahmeausfälle und besondere Lasten über ‚Corona-Mittel‘ zu kompensieren, sei es jetzt wichtiger denn je, gemeinsam dauerhaft tragfähige Lösungen für die Zukunft des Hochschulsports zu entwickeln. „Der adh wird sich weiter dafür stark machen und sich in einen intensiven Dialog mit seinen Ansprechpartnerinnen und -partnern sowie den Entscheidungsträgerinnen und -trägern im gesellschafts-, bildungs- und sportpolitischen Umfeld begeben, um Handlungs- und Planungssicherheit für die Mitgliedshochschulen zu erreichen.“
Die Bedeutung des Hochschulsports für das Setting Hochschule unterstrich die Vizepräsidentin der Goethe-Universität Frankfurt, Professorin Dr.in Christiane Thompson. Der Hochschulsport habe in den vergangenen eineinhalb Jahren großartige Arbeit geleistet und trotz pandemischer Einschränkungen mit seinen vorwiegend digitalen Angeboten maßgeblich zur physischen und psychischen Gesundheit von Studierenden und Mitarbeitenden beigetragen.
Beschlüsse der Vollversammlung
Um in den nächsten Jahren die adh-Mitgliedschaft bestmöglich in den Gesamtprozess der Vorbereitung und Durchführung der Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games einzubinden, beschlossen die Delegierten, die bestehenden Strukturen um ein weiteres Gremium, den adh-Beirat „FISU Games 2025“, zu erweitern. Dieser soll von November 2021 bis November 2025 den Gesamtprozess der Vorbereitung und Durchführung der Rhine-Ruhr 2025 FISU Games im adh begleiten, die Impulse aus der Mitgliedschaft aufnehmen und sich mit den angestrebten, langfristigen Effekten für den Hochschulsport in ganz Deutschland auseinandersetzen. Im Rahmen der Vollversammlung stellte sich auch Stefan Kürten vor, der seit 1. November 2021 als Geschäftsführer die Leitung der Rhine-Ruhr 2025 FISU Games gGmbH innehat.
Außerdem stimmten die Delegierten für die Erarbeitung eines Strategiepapiers 2030, um den Verband zukunftsorientiert aufzustellen und künftige Bedarfe sowie Handlungsfelder zu definieren. Dieses soll vom adh-Vorstand unter Einbeziehung der Mitgliedschaft und unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Evaluation des adh-Strukturprozesses entwickelt werden. Entsprechend der Szenarien des Strategiepapiers sollen außerdem die möglichen finanziellen Auswirkungen geprüft werden. Ziel ist, das Strategiepapier bei der 117. Vollversammlung zu präsentieren und im Anschluss über eine entsprechende Anpassung der Mitgliedsbeiträge abzustimmen.
Der adh-Good Governance-Beauftragte Joachim Weber hatte in den letzten Monaten gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Good Governance sowie dem adh-Vorstand ein verbandliches Good Governance-Konzept erarbeitet. Mit dem Konzept verpflichtet sich der Verband, sein Handeln in erster Linie nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit im Sinne der UN-Entwicklungsziele auszurichten. Das Konzept wurde von den Delegierten verabschiedet.
Da aufgrund der Corona-Pandemie zahlreiche nationale Hochschulmeisterschaften ausgefallen waren, beschloss die Vollversammlung außerdem eine Erweiterung der Startberechtigungen von ehemaligen Studierenden. Demnach können ehemalige Studierende, die ihren Hochschulabschluss nach dem 1. Januar 2019 erlangt haben, bei nationalen Wettkampfsportveranstaltungen im Jahr 2022 starten. Außerdem verzichtete die Vollversammlung auf eine Ermahnung der Sportarten, die im Sommersemester 2021 und Wintersemester 20221/2022 keinen Ausrichter gefunden hatten. Weiter beschloss die Vollversammlung die Startberechtigung von im Ausland studierenden deutschen Staatsbürgerinnen und -bürgern bei nationalen Wettkampfsportveranstaltungen.
Um vor dem Hintergrund des Pandemiegeschehens und der damit verbundenen Unsicherheiten künftig eine höhere Planungssicherheit für die Durchführung der adh-Vollversammlung zu schaffen, beantragte der Vorstand, diese nicht wie bisher im November, sondern früher im Kalenderjahr durchzuführen. Die Delegierten befürworteten eine Verschiebung. Demnach finden die 117. adh-Vollversammlung bereits am 9. und 10. Oktober 2022 an der Humboldt-Universität zu Berlin statt.
Wahlen
Im Rahmen der Vollversammlung stand die Wahl für den neu gegründeten Beirat FISU-Games 2025, die Wahl des Governance-Beauftragten sowie Nachwahlen für den Beirat Bildung und Entwicklung sowie für die Rechnungsprüfung an. Die Delegierten stimmten mit großer Mehrheit für die folgenden Kandidatinnen und Kandidaten:
- Dr. Andrea Altmann | Uni Jena (hauptamtlich)
- Julius Gehring | TU Darmstadt (studentisch)
- Alma-Maria Hönow | DHBW Stuttgart (hauptamtlich)
- Ines Lenze | Uni Bochum (hauptamtlich)
- Jan-Philipp Müller | Uni Münster (hauptamtlich)
- Merle Rosenkötter | TU Darmstadt (studentisch)
Weiter gehören dem Beirat an:
- ein Vorstandsmitglied (wird in der Vorstandsitzung 1/2022 festgelegt)
- Benjamin Schenk | komm. adh-Generalsekretär
- Sachbearbeitung
- Joachim Weber
Nachwahl Beirat Bildung und Entwicklung
- Dr. Daniel Kraft | Uni Heidelberg (hauptamtlich)
- Ebba Koglin | Uni Osnabrück (hauptamtlich)
Darüber hinaus bestätigte die Vollversammlung die Mitglieder der adh-Rechtsorgane sowie die personellen Veränderungen im adh-Länderrat.
Bitte beachten Sie auch die News zu den Ehrungen und Auszeichnungen der Vollversammlung!