© Arndt Falter

10.04.2025 | Kategorie: Wettkampf , FISU Games , Sommer

Team Studi: Wie Jona Pörsch der Spitzensport im Alltag hilft

Nach Platz neun 2023 in Chengdu steht Jona Pörsch (Uni Mainz) vor seinen zweiten FISU Games. Als Teil von Team Studi will er im Sommer bei den Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games den nächsten Schritt gehen, um seinen Traum von Olympia 2028 zu verwirklichen. Im Interview spricht er über seine Ziele im Sommer und warum die FISU Games ihn auch in schweren Zeiten motivieren.

Jona, was bedeutet dir die Nominierung für die FISU World University Games 2025 im eigenen Land?

Die World University Games im eigenen Land sind natürlich ein Highlight für mich. Die Games stehen schon lange in meinem Kalender und ich freue mich sehr über meine Nominierung! Dass Deutschland das Gastgeberland ist, macht diese Spiele neben der Veranstaltung an sich nochmal zu etwas ganz Besonderem.
Ich möchte bestmöglich abschneiden. Das heißt natürlich, dass ich in die Medaillenränge kommen möchte und gerne auch die Goldmedaille erkämpfen würde.

Wie bereitest du dich auf die Spiele mental und physisch vor?

Weil die FISU Games ein Höhepunkt sind und ich früh nominiert wurde, bereite ich mich physisch in Form von Trainingslagern und Trainingsanpassungen auf dieses Event vor. Auch mental ist eine Vorbereitung essenziell. Nur wenn Körper und Geist im Gleichgewicht sind, kann ich auch die optimale Leistung bringen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich an so große Events am besten rangehe, wenn ich mir keinen Druck mache. Ich möchte locker in die Sache gehen, mit dem Wissen, dass ich mich bestmöglich vorbereitet habe. Dementsprechend sollten dann auch die besten Ergebnisse rauskommen.

Du warst 2023 bereits bei den FISU Games in Chengdu am Start. Was hat das Event für dich besonders gemacht?

Mir ist besonders die Eröffnungsfeier in Erinnerung geblieben, die alle Vorstellungen gesprengt hat. Auch die gesamte Organisation und das Flair innerhalb des Dorfs und der Spielstätten waren beeindruckend. Ich denke, dass so ein Multisport-Event ein besonderes Highlight für alle Aktiven ist, da es sich von den üblichen Wettkämpfen abhebt, die sonst immer nur sportartspezifisch ausgerichtet werden.

Was bedeutet dir deine zwei neunten Plätze im Einzel und im Teamwettbewerb aus Chengdu – sportlich und emotional?

Die Platzierung in Chengdu war zufriedenstellend, auch wenn ich mir mehr erhofft hatte. Ich hatte auch damals das Ziel, in die Medaillenränge zu kommen. Es war in der Vorbereitung schwierig für mich, da ich in einer Gewichtsklasse zu hoch gestartet bin, die für mich ungewohnt war. Ein persönliches Highlight war aber, dass wir im Teamwettkampf gegen die Türkei mit der Weltspitze mithalten konnten. Dieses Teamevent war etwas Besonderes und bleibt daher auf jeden Fall in Erinnerung. 

Seit wann betreibst du Taekwondo auf Spitzensportniveau – und wie bist du dazu gekommen?

Ich betreibe Taekwondo schon lange, auf Spitzensportniveau würde ich sagen seit 2015. Ich habe damals wie die meisten Jungs mit Fußball begonnen. Meine Füße waren da allerdings häufiger in der Luft als auf dem Boden. Außerdem kam noch der Aspekt der Selbstverteidigung dazu. Ich habe dann alle möglichen Kampfsportarten ausprobiert und bin bei Taekwondo geblieben. Das macht mir bis heute Spaß.
Durch den Spitzensport konnte ich auch einige Dinge in meinen Alltag integrieren, wie zum Beispiel Zielstrebigkeit, Belastbarkeit oder Durchhaltevermögen, aber auch sich einfach mal durchzubeißen und Disziplin zu lernen. All diese Attribute helfen mir im Sport, im Studium und in vielen Alltagssituationen.

Wie meisterst du die Kombination aus Studium an der Uni Mainz und der FernUni Hagen und dem Spitzensport?

Es ist nicht immer einfach, Studium und Spitzensport zu kombinieren. Bei mir ist es außerdem ein besonderer Fall, weil ich in zwei Studiengängen eingeschrieben bin: Zahnmedizin an der Uni Mainz und Wirtschaftswissenschaften an der FernUni Hagen. Da ist es teilweise schwierig, die Balance und Disziplin aufzubringen, alles unter einen Hut zu bekommen. Mit viel Organisation ist das möglich, wobei natürlich auch die Kooperation der Hochschulen wichtig ist. Dies betrifft vor allem das Zahnmedizin-Studium, das ich in Präsenz an der Uni Mainz abhalte. Hier bin ich darauf angewiesen, dass ich gewisse Freiräume bekomme. Das ist mal einfacher und mal schwieriger und hängt auch sehr von Dozentinnen und Dozenten ab. Grundsätzlich ist es auch so, dass ich meine Wettkämpfe weit im Voraus planen muss, um an möglichst vielen teilzunehmen, ohne viele Präsenzzeiten an der Uni zu verpassen.

Was motiviert dich tagtäglich – im Training und im Studium?

Ich motiviere mich jeden Tag zum Training – auch wenn es nicht immer leicht ist, morgens früh aufzustehen, vor der Uni zu trainieren und abends eine zweite Einheit zu absolvieren. Events wie die Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games sind genau diese Anreize, die mich in schwierigen Zeiten besonders motivieren, im Training zu bleiben.
Mein langfristiges sportliches Ziel ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Los Angeles 2028. Beruflich weiß ich noch nicht, wo mich der Weg hintreibt. Natürlich liegt die Zahnmedizin nah, und hier kann ich mir meine Zukunft vorstellen.

Ist dein Fanclub bereit für den Sommer in NRW?

Der Fanclub steht in den Startlöchern! Ich konnte schon die ersten Tickets ergattern, sodass mich möglichst viele Freunde und Familie bei meinem Wettkampf von den Tribünen aus unterstützen werden. Darauf freue ich mich schon jetzt!

Welche Botschaft möchtest du deinen Fans und allen Leser*innen mit auf den Weg geben?

Lasst euch das Flair der Games und die Wettkämpfe auf Weltniveau nicht entgehen. Also nichts wie ran an die Ticktes – denn die Möglichkeit, die FISU Games hautnah vor der Haustür mitzuerleben, wird es so schnell nicht mehr geben.