17.07.2020 | Kategorie: 2020 , TopNews , Aus den Hochschulen

Seit zwei Wochen endlich wieder Hochschulsport in München

Zwar konnte in München trotz der im Vergleich zu anderen Bundesländern teils strengeren Auflagen der bayerischen Behörden bereits seit Mitte Mai Hochschulsport im freien Spiel betrieben werden. Als wirkliches Kursangebot konnte diese, auf die Sportarten Tennis, Golf und Bogenschießen beschränkte Möglichkeit aber nicht bezeichnet werden.

Umso schöner ist es, dass die Verantwortlichen des Zentralen Hochschulsports in München seit Ende Juni erste Schritte zurück zur analogen „Normalität“ gehen konnten und mittlerweile ein umfangreiches Angebot gestrickt haben, wie ZHS-Leiter Michael Hahn im Interview bestätigt.

Michael, ihr seid seit etwas mehr als zwei Wochen wieder in der Lage, Studierenden und Hochschul-Mitarbeitenden ein abgespecktes Kursangebot zu bieten. Seit wann genau seid ihr wieder am Start?

Michael Hahn: Wir durften mit Genehmigung des Bayerischen Gesundheitsministeriums seit 11. Mai 2020 mit dem freien Spiel und freien Üben in den Sportarten Tennis, Golf und Bogenschießen beginnen.

Seit dem 29. Juni 2020 haben wir mit Genehmigung des Präsidiums der TU München den Restart des Kursbetriebs in Angriff nehmen können.

Wie war es für euch, im Vergleich zu anderen, länger warten zu müssen.

Wir vergleichen uns generell nicht mir anderen, weder in Bayern, noch in Deutschland. Jede Hochschulsporteinrichtung muss sich mit anderen Bedingungen, sei es räumlicher Natur oder in Bezug auf Vorgaben der Landesregierungen und Hochschulleitungen, auseinandersetzen.

Natürlich warten wir nicht gerne, aber wir haben uns in der Zeit des Shut-Downs an das Warten gewöhnt und in Geduld geübt. Gut Ding will Weile haben!

Wie habt ihr unterdessen auf den Restart hingearbeitet?

Wir haben akribisch an allgemeinen als auch sportartenspezifischen Hygienekonzepten gearbeitet, sobald die Vorgaben der Staatsregierung den Sportbetrieb wieder möglich erscheinen ließen. Diese Konzepte haben wir umgehend an das Sicherheitsreferat der TUM zur Prüfung weitergereicht. Diese wurden dann auch vom Präsidenten der TUM gelesen und letztendlich positiv beschieden.

Welche Herausforderungen und Probleme musstet ihr auf eurem Weg zurück zu einem Stück Normalität meistern?

Es gab beispielsweise unterschiedliche Interpretationen der staatlichen Vorgaben für uns als staatliche Einrichtung im Vergleich zu privaten Sportanbietern.

Auch die kurzfristige Rekrutierung von Kursleitenden für das nur noch relativ kurze Sommersemester hat sich schwierig gestaltet.

Und wir mussten mit jeder Lockerung der Staatsregierung verständnislose Teilnehmende beruhigen und ihnen erläutern, warum deren Sportarten noch nicht angeboten werden konnten.

Was hat euch generell bei der Umsetzung geholfen?

Die Bereitschaft des gesamten Teams, in dieser besonderen Situation stets Ruhe zu bewahren und sich mit besonnenem Enthusiasmus auf die sich beinahe täglich ändernden Regularien einzustellen, hat geholfen, letztlich doch noch spontan den Restart zu stemmen.

Zum Restart: was genau könnt ihr mittlerweile alles anbieten?

Wir können wegen der schlechten Belüftungsmöglichkeiten unserer Hallen überwiegend Outdoor-Kurse anbieten. Der Betrieb des Fitnessstudios ist aus diesem Grund ebenfalls nicht möglich.

Grundsätzlich bieten wir fast 90% unseres Wassersportprogramms an, das in der Olympiaschwimmhalle, auf der Regattaanlage und am Wassersportplatz am Starnberger See stattfindet. Hinzukommen Fitness-Kurse, Kampfsport, Leichtathletik und Bergsportkurse.

Tennis hat seit dem freien Üben bereits einen Mega-Run erfahren. Gleiches gilt für Beachvolleyball seit ein paar Tagen.

Was ist in den nächsten Wochen noch geplant?

Wir werden hauptsächlich die Kurse am Starnberger See erweitern. Die Fitnesskurse werden über den Sommer weiterlaufen.

Aber da das Semester bald vorbei ist, wird das Programm nicht mehr wesentlich erweitert. Das betrifft auch die Ballsportarten wie Fußball, Handball, Volleyball oder Wasserball, die wir wieder ins Angebot aufnehmen könnten, aber in Anbetracht der kurzen Restzeit in den September schieben werden.