© Team Deutschland/Frank May

Rückblick Olympia 2022: Studierende an jedem dritten Medaillengewinn beteiligt

Vom 4. bis zum 20. Februar 2022 wurden die XXIV. Olympischen Winterspiele in der chinesischen Hauptstadt Peking ausgetragen. Mit 25 studierenden Sportlerinnen und Sportlern konnte das deutsche Team einen studentischen Anteil von 16,7 % vorweisen und lag damit auf einem ähnlichen Niveau wie bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang (KOR).

Insgesamt waren 2.834 Athletinnen und Athleten aus 91 Nationen in China im Einsatz. Das deutsche Olympia-Team kann mit Platz zwei in der Nationenwertung hinter Norwegen auf eine sehr erfolgreiche Bilanz zurückblicken. Die Delegation umfasste 150 Sportlerinnen und Sportler, von denen 25 studierten (16,7 %). Addiert mit den Athletinnen und Athleten, die bereits einen Hochschulabschluss vorweisen konnten, betrug der Akademiker-Anteil im deutschen Team etwas mehr als ein Viertel. Somit stellten die insgesamt 40 akademischen Spitzensportlerinnen und -sportler nach den 57 Angehörigen der Bundes- und Landespolizei (38 %) sowie den 56 Angehörigen der Bundeswehr (37,3 %) die drittgrößte Statusgruppe.

Wie bereits 2018 lag der Frauenanteil unter den Studierenden deutlich über dem der gesamten deutschen Olympiamannschaft. Die teilnehmenden Studierenden setzten sich aus 44 % Frauen und 56 % Männern zusammen, womit der Frauenanteil 10 % über dem Team-Durchschnitt lag. Zudem kamen die studierenden Athletinnen und Athleten auf einen Altersschnitt von 26 und lagen damit unter dem Durchschnittsalter der Gesamtmannschaft.

Stärkste sportliche Domänen der Studierenden waren die Sportarten Nordische Kombination, Eiskunstlauf und Ski Freestyle, in denen mehr als ein Drittel aller Starterinnen und Starter einen studentischen Hintergrund hatten.  Die Fachrichtungen mit dem größten Anteil an Studierenden waren die Wirtschaftswissenschaften mit 64 %, gefolgt von den Sportwissenschaften mit 28 %. Es folgten Pädagogik, Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaft und technische Studiengänge.

Zweimal Gold, fünfmal Silber und eine Bronzemedaille

In Bezug auf Podestplatzierungen waren die studentischen Athletinnen und Athleten bei den Winterspielen 2022 an nahezu jedem dritten deutschen Medaillengewinn beteiligt. Acht der 27 deutschen Medaillen gingen auf das Konto der Studierenden. Unter Hinzunahme der Absolventinnen und Absolventen, die ebenfalls an acht Medaillen beteiligt waren, wurde sogar jede zweite deutsche Medaille von Akademikerinnen oder Akademikern geholt. Hervorzuheben ist hierbei, dass die Hälfte der zwölf Goldmedaillen ebenfalls von dieser Statusgruppe gewonnen wurde.

Olympisches Gold im Zweierbob gewannen die Studentinnen Laura Nolte (Uni Bochum) und Deborah Levi (Uni Frankfurt a. Main). Auch Vinzenz Geiger (HS für angewandtes Management) sicherte sich nach einem sensationellen Schlusssprint in der Nordischen Kombination das begehrte Edelmetall.  

Im Zweierbob der Frauen konnte sich Anschieberin Alexandra Burghardt (Uni Mannheim) über Silber freuen. Als Sprinterin war sie zuvor noch bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio aktiv gewesen. Gleich zweimal Silber im Eiskanal holte Florian Bauer (TU München) als Anschieber im Zweier- und Viererbob. Die nordischen Kombinierer um Manuel Faißt (Fernuni Hagen), Erik Frenzel (HS Mittweida) und Vinzenz Geiger (HS für angewandtes Management) lieferten ein starkes Rennen in der Staffel ab und sicherten sich die Silbermedaille. So auch die Rodlerin Anna Berreiter (Uni Salzburg), die sich bei ihrem Olympia-Debüt mit Silber belohnte.

Auch unter den Bronzemedaillengewinnern war mit Stephan Leyhe (IU Internationale Hochschule) ein Studierender erfolgreich. Mit einem Vorsprung von 40 Zentimetern erkämpften er sich mit dem deutschen Skisprung-Team den dritten Rang im Teamwettbewerb.