Die Chronobiologie steht im Fokus des Projekts „Taktgeber – Biorhythmus in Bewegung“ der Leuphana Universität Lüneburg – also die zeitliche Organisation von physiologischen Prozessen und der Frage nach exogenen und endogenen Faktoren, die das eigene (Stress-) Empfinden beeinflussen. Im Projekt verstehen wir darunter: Alltagsabläufe, die bewusst oder unbewusst und selbst- oder fremdbestimmt gestaltet werden, zu reflektieren und zu verändern. So sollen Stressfaktoren minimiert und zugleich die Stressresilienz gestärkt werden.
Das Projekt steht auf folgenden drei Säulen:
Säule 1 bestand für jeweils feste Studierendengruppen darin, ein Semester lang an praktischen und theoretischen Angeboten (Workshops und Kurse mit Evaluation) teilzunehmen. So sollten sie über einen längeren Zeitraum mögliche Veränderungen ihres Biorhythmus ausprobieren und reflektieren.
Säule 2 bildete offene Workshops und Praxisangebote sowie Social-Media-Präsenz, um möglichst viele Studeierende auf die Themen aufmerksam zu machen. Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen fanden zunächst Online-Seminare statt. Die Teilnahme war größtenteils zufriedenstellend, ein intensiver Austausch wurde aber erst mit den Präsenzveranstaltungen im Laufe des Projekts ermöglicht.
Säule 3 Gemeinsam mit der Universität haben wir Bewegungsangebote auf dem Campus geschaffen, die niedrigschwellig für alle Interessierten zugänglich sind. Hierfür hat die Universität einen Boulderblock, eine Laufstrecke und mehrere Tischtennisplatten finanziert. Der Bau des Boulderblocks wurde zudem durch die Kuhlmann-Stiftung sowie der Techniker Krankenkasse finanziell unterstützt.
Erfahrungen nutzen Für das Projekt Taktgeber nutzten wir Erfahrungen und Abläufe des vorangegangenen „Ein Fall für Zwei“-Projekts aus der ersten „Bewegt studieren – Studieren bewegt!“-Initiative. So orientierten wir uns beispielsweise an der damaligen Personalstruktur: mit zwei studentischen Hilfskräften, die maßgeblich für die Planung, Durchführung und Evaluation des Projekts verantwortlich waren, und einer Steuerungsgruppe, die das Projekt begleitet und unterstützt hat. Diese bestand neben den beiden Studierenden aus der Leitung des Universitätssportzentrums und jeweils einem Vertreter der Techniker Krankenkasse und des AStA.
Studentische Hilfskräfte intensiv im Projekt einzubinden, spiegelt die gelebte Philosophie unseres Hochschulsports wider: studentische Hilfskräfte in Verantwortung zu nehmen und neben innovativen Ideen und einer hohen intrinsischen Motivation für die Themen von der engen Anbindung zur Zielgruppe zu profitieren.
Zusätzlich zum sehr konstruktiven Austausch mit den Gesundheitsexpertinnen und -experten der Techniker Krankenkasse konnten wir auf neue Kontakte und Kooperationen bauen: dem Career Service, dem AStA und dem Gebäudemanagement im Rahmen des Projekt „Masterplan Campus“. Das gewonnene Netzwerk wollen wir auch in Zukunft für gemeinsame Projekte nutzen und die Gesundheitsförderung an unserer Universität vernetzter darstellen. Auch wenn das Potenzial studentischen Engagements nicht verloren gehen sollte, sollten wir für zukünftige Projekte ein hauptamtliches Wissensmanagement einplanen. Damit könnte auch ein nachhaltiges Gesundheitsmanagement aufgebaut werden. Hierüber sind das Universitätssportzentrum und die Hochschulleitung im Gespräch. Als Nächstes sollen Personalressourcen und Projektbausteine in das reguläre Hochschulsportangebot implementiert werden.
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