Projektvorstellung: ActivityKIT des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)

In der zweiten Runde der gemeinsamen Initiative von adh und Techniker Krankenkasse (TK) "Bewegt studieren - Studieren bewegt! 2.0" entwickelten 44 Projekthochschulen von 2020 bis 2023 partizipatorische Modelle zur nachhaltigen Bewegungsförderung von Studierenden in der Lebenswelt Hochschule und setzten diese erfolgreich um. Das Projekt ActivityKIT des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) sensibilisiert Studierende für die Bedeutung von Bewegung sowie die negativen Effekte langer Sitzzeiten im Studienalltag.

Ein breit gefächertes Spektrum an Interventionen und Angeboten hatte zum Ziel, die für das Studium typischen langen Sitzzeiten zu unterbrechen sowie Studierenden mehr niederschwellige Bewegungsreize anzubieten. Alle Maßnahmen wurden gemeinsam mit Studierenden konzipiert. Vor allem zu Projektanfang spielte das Aufbrechen sedentären Verhaltens eine besondere Rolle, da Studierende pandemiebedingt von zuhause aus studieren mussten und daher viel Alltagsbewegung (etwa der Weg zum Campus) wegfiel. Dies bedeutete auch, dass die Projektmaßnahmen in den ersten zwei Jahren größtenteils virtuell stattfanden.

Durch niederschwellige Bewegungsanreize will ActivityKIT mehr Bewegung ermöglichen. Damit reiht sich das Projekt in die Tradition der Gestaltung gesundheitsförderlicher Studienbedingungen am KIT ein. Im ersten Förderzeitraum (10/2017 bis 05/2019) von „Bewegt studieren – studieren bewegt!“ wurden Kooperationen mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren am KIT aufgebaut, diverse Kommunikationsmaßnahmen wie Plakatkampagnen und Vorträge umgesetzt sowie zum Beispiel Stehschreibtischaufsätze in der KIT-Bibliothek installiert. Im Zuge der zweiten Förderphase (06/2020 bis 05/2023) wurden bestehende Kooperationen vertieft und weitere Partnerschaften – zum Beispiel mit der Badischen Landesbibliothek – geschlossen. Diese Laufzeit unterschied sich erheblich von der ersten, da der Fokus pandemiebedingt auf gesundes Lernen und Arbeiten im Homeoffice gelegt wurde und die Kommunikation größtenteils online stattfand.

Aktivpause-Videos wurden erstellt, die im Homeoffice als Pausenimpuls genutzt oder von Dozierenden in die Vorlesung eingebettet werden konnten. Diverse Online-Vorträge – etwa zu Tipps und Tricks für Lernpausen – sensibilisierten Studierende und Dozierende bezüglich der negativen Effekte langer Sitzzeiten im Studien- und Arbeitsalltag.

Ab dem Frühjahr 2022 fanden wieder vermehrt Präsenz-Events statt – darunter der Hochschulsport-Kick-Off. Stehtischaufsätze wurden Ende des Jahres 2022 in Kooperation mit der KIT-Bibliothek mittels einer Kommunikationskampagne beworben. Eine Studentin entwickelte im Rahmen ihrer Bachelorarbeit für die Badische Landesbibliothek ein bewegungsförderndes (Lern-)Konzept, das im März 2023 in der Lernwerkstatt der Landesbibliothek umgesetzt wurde.

Theorie und Praxis verknüpft Das Besondere an ActivityKIT ist die Verknüpfung von Theorie und Praxis. Neben den verschiedenen praktischen Maßnahmen entstanden sieben studentische Forschungsarbeiten, drei wissenschaftliche Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und drei Forschungsbeiträge für Fachkonferenzen.

Am Projekt beteiligt Diverse Kooperationspartnerinnen und -partner haben das Projekt zum Erfolg geführt. KIT-interne Projektpartnerinnen und -partner sind die KIT-Bibliothek, das Zentrum für Mediales Lernen sowie das Zentrum für digitale Barrierefreiheit und Assistive Technologien (ACCESS@KIT). Externe Projektpartnerinnen und -partner sind die Badische Landesbibliothek und das Hochschuldidaktische Zentrum Baden-Württemberg sowie die Gesundheitsexpertinnen und -experten der Techniker Krankenkasse.

Nachhaltige Veränderungen an Hochschulen brauchen Zeit, insbesondere wenn grundlegende Konzepte wie zum Beispiel die Sitz- und Vorlesungskultur infrage gestellt werden. Daher waren es viele Bausteine, die für die Folgen eines sedentären Lebensstils Bewusstsein auf Seiten der Studierenden und Dozierenden geschaffen haben. Die innerhalb von ActivityKIT entwickelten Maßnahmen haben das KIT darin bestärkt, eine Koordinierungsstelle für Studentisches Gesundheitsmanagement zu schaffen. Zudem befasst sich seit Mai 2023 ein neues Projekt (ActiveLearn) mit dem Thema gesundes Lernen, welches aus KIT-internen Mitteln finanziert wird. 


Zur Projektunterseite