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Professionelle Online-Angebote unter der Lupe

Am 12. November fand das adh-Online-Seminar „Digitale Bewegungsangebote professionell gestalten“ statt. Mit den Referenten Silvan Knipper und Kevin Hackert von der Presseagentur Public Address waren zwei Experten der Mediengestaltung anwesend. Ergänzt wurde die Runde von Nico Gießler, Eventmanager des Hochschulsports Göttingen und mitverantwortlich für die neue Online-Sportplattform myHome.sport.

Die Medien-Profis Silvan Knipper und Kevin Hackert hatten im Voraus bereits vier Online-Tutorials für die Teilnehmenden zu den Schwerpunkten „Filmen mit dem Mobiltelefon“, „Filmen mit der DSLR/DSLM Kamera“, „Videos auf Social Media“ und „Rechtssicher filmen und veröffentlichen“ erstellt, die Basiswissen zum Thema „Digitale Bewegungsangebote“ erläutern.

Auf Grundlage dieses Inputs gingen die 150 Zugeschalteten in eine Diskussion, in der sich zeigte, wie stark die Hochschulsportmitarbeitenden vom praktischen Wissen ihrer Kolleginnen und Kollegen profitieren können. So beriet man sich zur Wahl des richtigen Equipments und tauschte Erfahrungen über verschiedene Streaming-Plattformen aus.

Aufgrund der verschiedenen Vorgaben der Hochschulen greift die adh-Mitgliedschaft auf zahlreiche verschiedene Streaming-Dienstleister zurück, die alle eigene Vor- und Nachteile besitzen. Was technische Geräte angeht, stimmten die Anwesenden in der Verwendung von Mischpulten überein. Auch Schnittprogramme, Kameras, Mikrofone und geeignete Rechner wurden zur Sprache gebracht.

Große Unsicherheit herrschte im Hinblick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen der Musik-Nutzung und des Versicherungsschutzes der Studierenden beim Sport zu Hause. Der große Bedarf an belastbaren Informationen zu diesen Themen wird Gegenstand ausdifferenzierter Online-Angebote in diesem Kontext sein, sodass die Professionalisierung der digitalen Angebote durch rechtliche Unsicherheiten nicht gehemmt wird.

Abgerundet wurde das Online-Seminar mit dem Beitrag von Nico Gießler vom Hochschulsport Göttingen. Er erläuterte, wie sein Team es geschafft hat, mit einem Kern aus zwei bis drei Mitarbeitenden und unter zu Hilfenahme von einzelnen Spezialisten ein professionelles Online-Portal zu launchen. Die sechs beliebtesten Sportkurse aus der Präsenz-Zeit werden dort durch zahlreiche On Demand-Videos digital fortgeführt. Außerdem finden jede Woche 15 Live-Übertragungen statt.

Während andere Hochschulsporteinrichtungen wesentlich mehr wöchentliche Angebote senden, markiert das eigene Portal doch einen neuen Level des digitalen Hochschulsportangebots. „Wir verzeichnen derzeit einen Anstieg der Mitgliedschaften, obwohl wir kein Präsenzangebot bieten“, so der Eventmanager. Somit scheint sich ein positiver Effekt abzuzeichnen. Die Betreuung der eigenen Homepage sei jedoch zeitintensiv. Auch der Kostenfaktor für entsprechende Ausrüstung sowie vorhandene Arbeitskapazitäten könnten herausfordernd für Hochschulsporteinrichtungen sein.

Zusammenfassend ist zum einen festzuhalten, dass die qualitative Weiterentwicklung der digitalen Angebote stark von den Ressourcen und den Vorgaben der Hochschulen abhängt. Eine Differenzierung von Best-Practice-Beispielen aus den Hochschulsporteinrichtungen anhand der verschiedenen Rahmenbedingungen wird Gegenstand weiterer Qualifizierungsangebote sein.

Zum anderen wurde durch die Veranstaltung sichtbar, dass das adh-Wissensnetzwerk, das in Kürze freigeschaltet wird, großes Potential hat, die alltäglichen, wichtigen und praktischen Fragen im Hochschulsport zu diskutieren.

adh-Jugend- und Bildungsreferent Benjamin Schenk resümiert: „Die Nachfrage zu diesem Angebot verdeutlicht den Qualifizierungsbedarf zu diesem aktuell wichtigen Handlungsfeld. Weitere Ausdifferenzierungen, zum Beispiel nach Streaming-Plattformen, sollen den Mehrwert des Austauschs stärken und eine vertiefte Auseinandersetzung ermöglichen.“