Prof. Tröger beim Parlamentarischen Abend des Hochschulsports 2018 (Foto: Bernd Wannemacher)

Prof. Tröger beim Parlamentarischen Abend des Hochschulsports 2018 (Foto: Bernd Wannemacher)

06.02.2019 | Kategorie: TopNews , Wir über uns

Prof. Walther Tröger vollendet das 90. Lebensjahr

Prof. Walther Tröger, adh-Ehrenmitglied, langjähriges Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und langjähriger Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), vollendete am 4. Februar 2019, in Frankfurt sein 90. Lebensjahr. Der adh gratuliert aufs Herzlichste!

Walter Tröger hat wie kein anderer seit Mitte der 1950er Jahre mit seinem ehren- und hauptamtlichen Wirken in unterschiedlichsten Funktionen in nationalen und internationalen Sportorganisationen wegweisende Entwicklungen im Sport mitgestaltet und insbesondere die olympischen Bewegung nachhaltig geprägt. In Anerkennung seiner großen Verdienste wurde ihm nach dem Ausscheiden sowohl vom IOC im Jahre 2009 die Ehrenmitgliedschaft als auch vom NOK im Jahre 2003 die Ehrenpräsidentschaft verliehen.

Walther Tröger wurde im oberfränkischen Wunsiedel geboren und studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Bereits zu dieser Zeit engagierte sich der aktive Leichtathlet, Basket- und Handballspieler als studentischer Sportreferent seiner Universität. Diese freiwillig übernommene ehrenamtliche Funktion im lokalen Hochschulsport sollte der Start zu einer herausragenden Karriere als höchst angesehener Sportfunktionär mit weltweiter Ausrichtung werden.

Insofern war es geradezu naheliegend, dass der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) auf das Funktionärstalent Tröger früh aufmerksam wurde und ihn gleich nach dem Ersten Staatsexamen im Jahre 1955 als hauptamtlichen Geschäftsführer (und Nachfolger von Richard Vorhammer) zunächst nach Dortmund und später nach Darmstadt berief. Walther Tröger gehörte damals zu den ersten und jüngsten Führungskräften mit akademischem Abschluss in einem Sportverband der Bundesrepublik Deutschland.

Er wechselte 1961 als Abteilungsleiter für Internationale Beziehungen und gleichzeitig als Geschäftsführer des NOK (in Personalunion) nach Frankfurt zum Deutschen Sportbund (DSB) und wurde im Jahre 1970 von NOK-Präsident Willi Daume (1913-1996) zum NOK-Generalsekretär bestellt. Beide bildeten seitdem ein kongeniales Duo u.a bei der Vorbereitung, Organisation und Durchführung der Olympischen Sommerspiele 1972 in München, wo Walther Tröger als Bürgermeister des Olympischen Dorfes in fröhlichen, aber leider auch in traurigen Stunden amtierte.

Die große internationale olympische Bühne für den DSB beziehungsweise das NOK hatte Walther Tröger bereits im Jahre 1964 bei den Olympischen Spielen in Tokio betreten, wo er als Organisationsleiter tätig war, ganz abgesehen davon, dass er u.a. schon ein Jahr vorher die IOC-Session und später im Jahre 1981 den IOC-Kongress in Baden-Baden federführend organisiert hatte.

Von 1964 bis 2002 war Walther Tröger als Mannschaftsleiter in verschiedenen Funktionen (u.a. achtmal Chef de Mission) bei Olympischen Winter- und Sommerspielen für Deutschland dabei. Die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi sollten altersbedingt die vorläufig letzten für ihn sein. Insgesamt 27-mal war Tröger in leitender Position beim Olympia im Einsatz, was bis heute einen olympischen Rekord darstellt.

Der Ehrentitel „Mr. Olympia“ sei Walther Tröger aber auch deswegen verliehen, weil er stets seine vordringlichste Aufgabe darin gesehen hat, die Athletinnen und Athleten bei der Erfüllung ihrer sportlichen Herausforderungen zu unterstützen und ihnen stets als Vorbild für einen humanen Leistungssport bzw. bei der Entfaltung des olympischen Gedankens zu dienen.

Der Jubilar beging den Ehrentag im Kreis seiner Familie. Der Deutsche Olympische Sportbund richtete einen Tag später zu Ehren von Prof. Walther Tröger ein Mittagessen mit langjährigen und engen Wegbegleiterinnen und -begleitern aus, an dem Generalsekretär Dr. Christoph Fischer für den adh teilnahm. Leider konnte Prof. Tröger aufgrund kurzfristig eingetretener gesundheitlicher Probleme selbst nicht bei dem Empfang zu seinen Ehren anwesend sein.

Wie die anderen Gäste sprach ihm sein aktueller Nachfolger auf der Position des adh-Generalsekretärs herzliche Genesungswünsche aus und hob darüber hinaus hervor, dass „Prof. Walther Tröger mit seinem Engagement und unermüdlichen Einsatz den organisierten Sport und die Olympische Bewegung in Deutschland geprägt hat, wie wenige andere. Über all die Jahre seines Wirkens ist er immer ein enger Freund des Hochschulsports und des adh gewesen und ist es heute noch.“

Mehr zum ehrenamtlichen Engagement und den damit verbundenen Verdiensten von Prof. Walther Tröger erfahren Sie im – hier gekürzten – Beitrag von Prof. Dr. Detlef Kuhlmann, der in der DOSB-Presse 5/2019 erschienen ist.