Dabei war „OL in OL“ (Kfz-Kennzeichen und Sportart-Abkürzung) eine gelungene Premiere. Nicht nur, dass es noch nie so weit im Nordwesten der Bundesrepublik eine DHM im Orientierungslauf gegeben hat. „Wir haben bisher auch nur DHM-Vorrunden ausgerichtet“, sagt Dr. Martin Hillebrecht, Leiter der Zentralen Einrichtung Hochschulsport an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Um so eindrucksvoller gelang die erste DHM in Oldenburg, bei der das Einzelrennen am Himmelfahrtsdonnerstag in den Osenbergen an der südlichen Stadtgrenze ausgetragen wurde. Diffizile Höhenstrukturen in einer nun bewaldeten Sanddüne, ein dichtes, aber komplexes Wegenetz und viel Unterbewuchs sorgten gleichermaßen für einen hohen physischen wie orientierungstechnsichen Anspruch.
Am besten kam damit bei den Damen die DHM-Debütantin Emma Caspari zurecht. Die Noch-Juniorin der WG Göttingen setzte sich eindrucksvoll gegen die ältere Konkurrenz durch und sicherte sich vor Anna Wartewig von der TU Dresden und Isabel Seeger von der WG München die Goldmedaille. Bei den Herren siegte erwartungsgemäß Favorit Ole Hennseler (WG Göttingen) vor Lucas Imsweiler (WG Karlsruhe) und Markus Grätsch (TU Dresden).
Staffelwettbewerb am zweiten Wettkampftag
Am Folgetag war fast schon traditionell ein Uni-Campus Wettkampfgelände für den Staffelwettbewerb, der seit mittlerweile mehreren Jahrzehnten als Sprintstaffel in urbanem Gelände ausgetragen wird. Dieses Jahr ging es über den Campus Wechloy, auf dem auch die naturnah gestaltete Außensportanlage der Uni Oldenburg liegt. Auf den kurzen, schnellen Strecken entwickelte sich ein spannendes Rennen mit ständigen Führungswechseln. Am Ende gab es einen Dresdener Doppelsieg. Bei den Damen schoben sich Anna Wartewig, Charlotte Pottkamp und Charlotte Leonhardt auf der letzten Strecke noch an der WG Göttingen vorbei und verwiesen Emma Caspari, Anke von Gaza und Pia Buchholz auf den Silberrang. Bronze ging an die TU Braunschweig mit Solia Stamer, Tomke Luks und Kaatje Fantini. Auch bei den Herren sicherten sich die Dresdener erst auf der letzten Strecke Gold. Till Geiler, Florian Pasda und Markus Grätsch gewannen vor der WG Karlsruhe mit Lucas Imsweiler, Wendelin Karg und Kolya Sass. Nach einer zwischenzeitlichen Führung musste sich die WG Göttingen mit Emil Sasse, Ole Hennseler und Franka Dietze am Ende mit Bronze begnügen.
Eingebettet waren die Hochschulmeisterschaften in das niedersächsische Landesturnfest (Erlebnisturnfest), so dass nicht nur parallel die niedersächsischen Meisterschaften ausgetragen wurden, sondern an den beiden Folgetagen noch weitere Wettkämpfe angeboten wurden. Das war mithin ein Grund, warum die aufwendige Infrastruktur mit völlig neuen Orientierungslaufkarten in Oldenburg geschaffen wurde. Unterstützung bekam das Team der Uni Oldenburg bei der Organisation von zahlreichen niedersächsischen Orientierungslauf-Vereinen aus verschiedenen anderen Landesteilen. Die gute Kooperation sorgte für die gelungenen Wettkämpfe.