Im Rahmen eines Festakts unterzeichneten die Hochschulleitungen von BHT, Charité, DHGS, FU, HTW, HU, HWR und TU neue Kooperationsverträge mit dem Olympiastützpunkt Berlin. Mit der Freien Universität und der Berliner Hochschule für Technik traten zwei weitere Hochschulen dem Vertragswerk „Partnerhochschule des Spitzensports“ des adh bei. Auch das Studierendenwerk ist fortan stärker in das Netzwerk integriert.
Anwesende Sportlerinnen und Sportler wie Patrick Hausding (Wasserspringen) und Britta Steffen (Schwimmen) betonten, wie wichtig Unterstützung im Studium für sie gewesen sei. Die Universiade-Siegerin von Neapel 2019, die Leichtathletin Caterina Granz, sprach von großer Dankbarkeit dafür, dass sie studieren und parallel dazu ihren Sport betreiben könne. Die Beachvolleyballerin Victoria Bieneck, die kurz vor ihrem Master-Abschluss steht, drückte ihre Hoffnung aus, dass zukünftige Studierende von der Kooperation genauso profitieren werden wie sie.
Mit der verstärkten Kooperation reagieren die Hochschulen auf neuere Entwicklungen im Sport und im Hochschulbereich. Herausforderungen stellen der Hochschulzugang insbesondere in höhere Semester, Masterstudiengänge und Studiengänge mit zentralen Vergabeverfahren dar. Auch die Möglichkeiten zum Online-Studium sind ein zunehmend wichtiges Kriterium.
In der begleitenden Fachtagung wurden Studien vorgestellt, die auf einen überdurchschnittlichen Studienerfolg studierender Spitzensportlerinnen und -sportler hinweisen. Die Studiendauer ist erwartungsgemäß zwar in der Regel etwas länger. Hinsichtlich der Noten, Abbruchquoten und Zahl der Promotionen schneiden die Sportlerinnen und Sportler jedoch oft besser ab als ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen.
Die Fachtagung und der Festakt fanden zeitgleich zu den Special Olympics statt, die derzeit das Stadtbild bestimmen. Der Blick geht derweil über Berlin hinaus. In gut vier Wochen starten neun Berliner Studierende bei den FISU World University Games in Chengdu. Verantwortliche an Hochschulen, beim adh wie auch Sportlerinnen und Sportler blicken aber auch schon auf die 32. World University Games, die 2025 an Rhein und Ruhr stattfinden. Erstmals seit 1989 wird dieses zweitgrößte Multisportveranstaltung nach den Olympischen und Paralympischen Spielen wieder in Deutschland ausgetragen. Der adh-Vorstandsvorsitzende Jörg Förster wies mit emotionalen Worten darauf hin, dass der Verband seit 20 Jahren dieses Ziel verfolgt habe. Vor dem Hintergrund dieses Ereignisses würden die Möglichkeiten dualer Karrieren in Sport und Studium auch vor einem internationalen Fachpublikum diskutiert. Berlin geht gut gerüstet in die Zukunft.