Beschäftigtengesundheit im Fokus
Sandra Magens, Kanzlerin der Universität zu Lübeck, begrüßte die Teilnehmenden. Im Anschluss führte Lena Schalski ein Gespräch mit Magens über die Relevanz der Beschäftigtengesundheit als Schlüssel für eine leistungsfähige und zukunftsorientierte Hochschule. „Die Gesundheit unserer Beschäftigten ist ein zentraler Erfolgsfaktor für eine leistungsfähige und zukunftsorientierte Hochschule. Durch gezielte Gesundheitsförderung schaffen wir ein Arbeitsumfeld, das Wohlbefinden, Motivation und nachhaltige Leistungsfähigkeit stärkt.“, betonte Magens. Im gemeinsamen Erfahrungsaustausch teilten die Teilnehmenden Maßnahmen und Erfolgsfaktoren aus ihren Einrichtungen.
Mentale Gesundheit von Studierenden im Blickpunkt
Ein Highlight der Veranstaltung war die Präsentation der LUST-Studie (Lübeck University Students Trial) durch Dipl.-Psych. Susen Köslich-Strumann und Dipl.-Psych. Katrin Obst. Diese langjährige Studie bietet wertvolle Einblicke in die Entwicklung der mentalen Belastung und Ressourcen von Studierenden und ist nach Einschätzung der beiden Referentinnen „eine Institution bei den Studierenden“. Seit dem Start im Jahr 2011 werden kontinuierlich verschiedene Faktoren, die für den Erhalt und die Verbesserung der Studierendengesundheit während ihres akademischen Werdegangs relevant sind, untersucht. Die jährlich wiederholten Befragungen decken ein breites Spektrum ab – von Stress und mentaler Gesundheit über Studienverhalten bis hin zu Bewegung und Ernährung.
Besonders ist die Flexibilität der Studie: Ein variabler Teil des Fragebogens ermöglicht die Berücksichtigung aktueller Themen. Die Ergebnisse dienen als Basis für gezielte Gesundheitsangebote für Studierende und Mitarbeitende. Die LUST-Studie bildet damit das Fundament für ein umfassendes studentisches Gesundheitsmanagement an der Uni Lübeck.
Studierendenpartizipation und Campusgestaltung als Schlüssel
Martin Miecke (Uni Frankfurt) eröffnete mit seinem Impulsvortrag zur Studierendenpartizipation den Erfahrungsaustausch. Hier zeigten sich Chancen, aber auch Grenzen in den Formen und Maßnahmen der studentischen Partizipation. Zeitliche Einschränkungen spielen dabei eine zentrale Rolle: Kurze Semesterzeiten, intensive Prüfungsphasen und der allgemeine Studienalltag limitieren die Möglichkeiten zur Beteiligung erheblich. Strukturelle Barrieren wie fehlende direkte Auswirkungen der Partizipation oder ein wahrgenommenes Desinteresse seitens der Hochschule können zusätzlich demotivierend wirken.
Im Austausch wurde deutlich, dass die Hindernisse je Standort sehr unterschiedlich sein können, die mangelnde oder ineffektive Kommunikation über Partizipationsmöglichkeiten jedoch ein Problem an allen Standorten ist. So erreichen die Kommunikationsmaßnahmen oft nicht die Zielgruppe oder führen somit nicht zur gewünschten Beteiligung.
Aus den zusammengetragenen Erfahrungen und den Vorträgen lassen sich die Gesunde Lehre, Verstetigung, Mittel-Akquise sowie Kommunikation als Schlüsselelemente auf dem Weg zur Gesundheitsfördernden Hochschule benennen. So wurden die Themen am Folgetag aufgegriffen und in Kleingruppen Vorschläge ebenso wie Good Practice Beispiele zusammengetragen. Mit Blick auf die „Gesunde Lehre“ lag der Fokus am zweiten Tag auf der gesundheitsförderlichen Campus- und Hörsaalgestaltung. Verschiedenste Konzepte - von ergonomischer Möblierung, Bewegungsstationen auf dem Campus bis zur Schaffung von Räumen für soziale Interaktion und Verbindung – wurden durch die Teilnehmenden in einem interaktiven Poster Walk präsentiert.
Weiterentwicklung der adh-Gesundheitsangebote und Wissenstransfer
Im Rahmen der Weiterentwicklung der adh-Gesundheitsangebote und des Wissenstransfers vorhandener Maßnahmen und Angebote der Hochschulen, präsentierten Dr. Juliane Lanz (Uni Rostock) und Dr. Uta Engels (Uni Regensburg) als Mitglieder des adh-Beirats Gesundheit zum Abschluss der Veranstaltung zwei Themen.
Zum einen präsentierte Dr. Uta Engels anhand der Ergebnisse einer Mitgliederbefragung die Perspektiven und Möglichkeiten einer Überarbeitung des adh „Pausenexpress“. Außerdem stellte Dr. Juliane Lanz die Konzeptidee eines adh-Gesundheitszertifikats vor. Basierend auf einer vorangegangenen Mitgliederbefragung hat der Beirat einen Konzeptvorschlag bestehend aus drei Modulen erarbeitet. Der Beirat orientierte sich bei der Konzeption an bestehenden Zertifikaten und Systemen von adh-Mitgliedshochschulen, um ein adh- weites Basismodul mit weiteren Wahlmodulen, die an den jeweiligen Hochschulen einzubringen wären, zu entwickeln.
Die gesammelten Impulse, Kritikpunkte und Vorschläge der beim Netzwerktreffen beteiligten Vertretenden dienen dem Beirat Gesundheit als wichtige Grundlage für die weitere Prozessgestaltung.
Ein großer Dank gilt dem Team des Hochschulsports der Uni zu Lübeck, das das Netzwerktreffen bei strahlendem Sonnenschein mit großem Engagement und herzlicher Gastfreundschaft ausgerichtet hat.
Das nächste Netzwerktreffen wird aller Voraussicht nach am 18./19. März 2026 an der Universität Regensburg stattfinden.