Seit dem 25.5. bewegt sich Torben Blech in ganz neuen Dimensionen - hoffentlich auch kommende Woche bei der Universiade in Neapel

Napoli 2019 – Torben Blech: „Rein sportlich gesehen ist es mein Ziel, eine Medaille zu gewinnen.“

Mit Blick auf die Leistungsexplosion, die Torben Blech zuletzt genommen hat, ist klar, was sich der Leichtathlet von seiner ersten Universiade erhofft. Auch wenn das im Winter so noch gar nicht abzusehen war.

Anfang des Jahres war Torben Blechs großes Ziel, irgendwann in drei Jahren einmal in 5,80m-Sphären zu springen. Dass er wenige Monate später beim Meeting in Bremen mit 5,71m seine alte Bestmarke pulverisierte, war dann aber doch eine Überraschung für den sympathischen Psychologiestudenten an der Uni zu Köln.

Und für uns Grund genug, im Vorfeld seines erst zweiten internationalen Großereignisses mit dem ehemaligen Zehnkämpfer zu sprechen.

Torben, Du warst lange Zehnkämpfer, hast Dich aber dazu entschieden, zu wechseln. Warum?

Es war die Folge einer langen Verletzungshistorie und den daraus resultierenden Motivationsproblemen. Außerdem haben mir verschiedene Experten 2018 ein größeres Entwicklungspotenzial im Stabhochsprung bescheinigt als im Zehnkampf.

Darüber hinaus war es die einzige Disziplin, die bei mir noch Freude ausgelöst hat.

Was hat sich dadurch für Dich verändert?

Zum einen ist natürlich das Training viel spezifischer geworden. Ich habe einen geringeren Trainingsaufwand, einen geringeren aber deutlich härteren Umfang. Durch die dadurch bedingten längeren Regenerationsphasen reduziert sich auch das Verletzungsrisiko deutlich.

Zum anderen bin ich nun Teil einer neuen Trainingsgruppe und nehme an mehr Wettkämpfen teil, bei denen auch noch eine bessere Atmosphäre herrscht.

Obwohl Du eigentlich erst kurze Zeit Spezialist bist, hast Du bereits die nationale Szene überrascht und bist Ende Mai 5,71m gesprungen. Wie sehr überrascht Dich selbst diese Höhe, von der Du Anfang des Jahres noch gesagt hast, Du würdest sie gerne in drei Jahren springen?

Ich war schon überrascht, wobei ich auch wusste, dass ich diese Höhe aufgrund der guten Vorbereitung, den erfolgreichen Trainingslagern und der deutlichen technischen Steigerung noch dieses Jahr springen kann.

Hat sich durch diese Leistungsexplosion Dein Anspruchsdenken an Dich und Deine Leistung geändert? Immerhin hast Du damit die Norm für die WM in Doha erfüllt?

Grundsätzlich hat sich mein Zielgedanke nicht geändert. Die WM-Norm bin ich gesprungen, allerdings steht eine Nominierung noch aus. Für mich ist es wichtig, diese Höhen konstant abzurufen, um dann für Deutschland bei der WM zu starten.

Wie wichtig ist die Universiade in der Vorbereitung auf ein solches Großereignis?

Sie ist sehr wichtig, da ich bis jetzt erst einmal im Zehnkampf im Nationaltrikot gestartet bin. Die Universiade bietet mir die Möglichkeit, auf Weltebene mein Können unter Beweis zu stellen und Erfahrungen zu sammeln.

Was ist für Dich das Besondere an der Sommer-Universiade?

Sie ist nach Olympia das zweitgrößte Sportereignis der Welt! Man trifft auf viele unterschiedliche Sportarten, Nationen, Sprachen und Kulturen.

Was erwartest Du Dir von Neapel? Mit welchem Ziel reist Du nach Italien?

Zunächst ist es mein Ziel, wertvolle Erfahrungen zu sammeln, sowohl menschlich als auch sportlich. Rein sportlich gesehen ist es mein Ziel, eine Medaille zu gewinnen.

Um das zu erreichen, muss der Spagat Duale Karriere gelingen. Legst Du derzeit Schwerpunkte?

Die ersten drei Semester habe ich in Regelstudienzeit absolviert. Durch den Wechsel zum Stabhochsprung und der neuen Situation konzentriere ich mich momentan mehr auf meine sportlichen Ziele. Allerdings werde ich nach der Saison meine Klausuren nachholen.