Diskuswerfer Henning Prüfer und Hochspringerin Imke Onnen rundeten als jeweils Dritte ihres Wettbewerbs die Abendsession im San Paolo Stadion ab und schraubten damit das Medaillenkontingent der Studierenden-Nationalmannschaft auf 18 Mal Edelmetall (1-9-8) nach oben.
Auf ihrem Weg zum Titel hatte Granz zuvor ihren Matchplan allerdings schon direkt nach dem Startschuss ändern müssen: „Ich hatte eigentlich nicht geplant, vom ersten Meter an vorne zu sein, aber ich bin recht schnell gestartet.“
Direkt in Führung liegend verlegte sich die Psychologie-Studentin an der FU Berlin dann darauf, ein Tempo zu laufen, das ihr Luft zum Reagieren lassen würde, um auch in einem eventuellen Schlussspurt noch Luft zu haben. Denn: „Die Australierin war direkt neben mir und ich wusste, dass sie stark ist. Ich habe nicht gesehen, wo sie genau lag und musste die ganze Zeit damit rechnen, dass sie noch einmal ran kommt.“
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Als Georgia Griffith allerdings auf der Schlussrunde ein wenig abreißen lassen musste, zog Granz ihren von Anfang an durchgeführten Steigerungslauf bis zum Ende konsequent durch.
„Ich kann diesen internationalen Titel noch nicht richtig einordnen, weil ich eigentlich gedacht hatte, hier mit Silber raus zu gehen. Aber bei einer Meisterschaft auf den Punkt fit zu sein, ist das, was sich jeder Athlet wünscht“, freute sich die Läuferin der LG Nord Berlin.
Mit ihrem Gold-Coup sorgte Granz zudem für den erhofften gelungenen Abschluss des knapp zweiwöchigen größten Multisportevents der Welt nach den Olympischen Spielen, bei dem die 124 nominierten Studierenden 18 Medaillen (1-9-8) feierten.
Eine Bilanz, für die der Leiter der deutschen Delegation David Storek positive Worte fand: „Wir können mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein. Unser Ziel war es, 15 Mal Edelmetall zu gewinnen. Das haben wir erreicht, auch wenn wir uns über die ein oder andere goldene Medaille mehr nicht beschwert hätten. Wichtiger ist es aber für uns als Verband, dass wir uns über eine hervorragende Quote an Top-8-Platzierungen freuen durften. Für eine Nachwuchsveranstaltung wie diese sind solche Finalplatzierungen von enormer Bedeutung.“
Außerdem hätten die deutschen Athletinnen und Athleten mit ihrer professionellen Einstellung überzeugt. „Das ganze Team hat einen unglaublich positiven Spirit gehabt, ausgestrahlt und gelebt. Das war die Basis für die Studierenden, um viele wichtige Erfahrungen für die weitere sportliche Laufbahn mitnehmen zu können“, so das studentische Vorstandsmitglied des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbands (adh).
Bronze für Onnen und Prüfer
Eine solche bleibende Erinnerung nahmen dann auch Henning Prüfer und Imke Onnen mit nach Hause.
Onnen sicherte sich Bronze dank einer mit Leichtigkeit überwundenen Höhe von 1,91m. Als es dann aber im Golddreikampf mit den beiden Ukrainerinnen Yuliia Chumachenko und Iryna Gerashchenko über die 1,94m ging, hatte die Studentin an der HBK Braunschweig zumindest in ihrem ersten Versuch Pech.
„Da hätte die Latte ruhig liegen bleiben können. Aber mit 1,91m kann ich sehr zufrieden sein. Ich habe nicht mit einer Medaille gerechnet“, sagte die 24-Jährige nach dem Wettkampf, den Chumachenko (1,94m) vor Gerashchenko (1,91m) für sich entschied.
Diskuswerfer Prüfer (Uni Potsdam) hatte sich in seinem parallel stattfindenden Wettkampf mit 63,25m in seinem dritten Versuch und damit einer neuen persönlichen Bestleistung in die Medaillenplätze katapultiert und wurde dafür mit Bronze belohnt. Gold ging an den herausragenden Australier Matthew Denny (65,27m).
Außerdem liefen Djamila Böhm (DSHS Köln), Jessica-Bianca Wessolly (PH Heidelberg), Katharina Carolin Trost (TU München, LMU München) und Christine Salterberg (DSHS Köln) in der Abendsession über die 4x400m als Sechste ins Ziel (3:34.66 mi). Gold ging an das Quartett aus der Ukraine (3:30.82 min).
Ergebnisse
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