Frau Pape, welche Maßnahmen & Ziele bietet Ihr Netzwerk im Bereich Gesundheitsförderung - insbesondere für den Hochschulsport?
Das Ziel des bundesweiten Arbeitskreises Gesundheitsfördernde Hochschulen (AGH) ist es, gesunde Lebens-, Lern- und Arbeitsbedingungen an Hochschulen zu schaffen und der AGH setzt sich für ein ganzheitliches Gesundheitsmanagement an Hochschulen ein. Durch das große Netzwerk, das seit 1995 besteht, wird der Austausch und die gegenseitige Unterstützung zwischen Hochschulakteurinnen und -akteuren gefördert. Vertretende des Hochschulsports und des adh sind ebenfalls Teil des Netzwerks.
Was ist Ihre Rolle im Netzwerk?
Ich koordiniere den Arbeitskreis, organisiere die Netzwerktreffen, greife Ideen und Bedarfe der Vertreterinnen und Vertreter auf und vermittle Ansprechpersonen und Informationen.
Weshalb haben Sie sich zur Teilnahme an der Perspektivtagung entschieden?
Ich freue mich, Kontakte zu neuen Hochschulen aufzubauen und von aktuellen Themen aus der Perspektive des Hochschulsports zu erfahren. Mit dem adh stehen wir im Arbeitskreis schon länger in Kontakt. Auf einer großen Tagung zum Thema Sport, Gesundheit und Digitalisierung haben wir beispielsweise eine Session gemeinsam ausgerichtet.
Welche aktuellen Entwicklungen und Trends sind im Themenbereich Gesundheitsförderung seit Corona erkennbar?
Durch die starken Einschränkungen der Pandemie und die Umstellung auf die Online-Lehre wurde der psychischen Gesundheit insbesondere für Studierende mehr Bedeutung beigemessen.
Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie für die Gesundheitsförderung im Hochschulsport?
Sport und Gesundheit sind eng miteinander verbunden. Deswegen kann der Hochschulsport ein großer Antreiber für Gesundheitsförderung an den Hochschulen sein. Herausfordernd für den Hochschulsport ist, nicht nur auf Verhaltensebene z. B. mit Kursen aktiv zu sein, sondern auch bewegungs- und gesundheitsförderliche Strukturen an Hochschulen zu schaffen.
Welchen Mehrwert ziehen Sie aus nationalen Partnerschaften und Projekten?
Der AGH lebt davon, mit vielen Akteurinnen und Akteuren aus dem Hochschulsport zu kooperieren und im Austausch zu bleiben. Es ist sehr bereichernd von gut funktionierenden und kreativen Projekten zu hören und diese Erfahrungen weiterzugeben.
Wo sehen Sie sich und den deutschen Hochschulsport in Bezug auf Gesundheitsförderung in fünf bis zehn Jahren?
Es ist eine spannende Entwicklung, dass der adh Gesundheitsförderung mit in sein Leitbild aufgenommen hat und sich damit breiter aufstellt. Auch in Zukunft sehe ich den Hochschulsport als wichtigen Akteur, der sich für Bewegungsförderung und ein ganzheitliches Gesundheitsmanagement an Hochschulen einsetzt.
Sie haben drei Wünsche frei, um den Bereich Gesundheitsförderung in Deutschland optimal aufzustellen. Was wünschen Sie sich für die nächsten fünf Jahre (auch mit Blick auf die Hochschulsportlandschaft)?
- Ich wünsche mir eine gesetzliche Verpflichtung, Gesundheitsmanagement an Hochschulen zu etablieren und ausreichend finanzielle Ressourcen dafür zur Verfügung zu stellen.
- Dass Hochschulleitungen das Thema Gesundheit in der Hochschule als wichtig ansehen und die gesundheitsförderlichen Aktivitäten unterstützen.
- Langfristiges Bestehen von unterstützenden Strukturen für Hochschulen, wie dem adh oder den Netzwerken.
Weshalb empfehlen Sie die Verknüpfung mit Ihrem Netzwerk? Wo finden Interessierte weitere Infos?
Ich lade Interessierte herzlich ein, sich im AGH mit anderen Hochschulen über Gesundheitsthemen auszutauschen und von den umfassenden Erfahrungen anderer zu lernen. Gerade durch unsere Kooperation im AGH mit der Techniker Krankenkasse können wir viele spannende Angebote für Hochschulen schaffen.
Weitere Informationen zum AGH finden Sie auf der Webseite.