Seit wann engagierst du dich in der EUSA und wie kam es dazu?
Ich habe mich 2016 zum ersten Mal für die Student Commission (STC) der EUSA beworben. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon einige Erfahrungen im internationalen Engagement im Sport gesammelt. Die EUSA bietet eine tolle Möglichkeit, diese Erfahrungen auszubauen und international über den Tellerrand zu schauen. Deshalb habe ich mich damals beworben.
Warum hast du erneut kandidiert?
Ich habe das Gefühl, dass aktuell in der EUSA viele Prozesse laufen, die uns Studierenden eine Möglichkeit geben, unsere Rolle zu stärken. Diese Situation möchte ich aktiv begleiten. Darüber hinaus hatte ich als okkupiertes Mitglied der Media and Communication Commission (MCC) der EUSA die Chance, das Medienkonzept der EUSA weiterzuentwickeln. Auch hier sind wir gerade mitten in der Arbeit. Es hätte sich falsch angefühlt, die EUSA jetzt zu verlassen. Ich freue mich sehr auf die kommenden zwei Jahre und gute inhaltliche Arbeit.
Welche Funktion und Aufgaben hat der Ausschuss in der EUSA?
Die Student Commission versteht sich als studentisches Sprachrohr innerhalb der Strukturen der EUSA. Wir sind für vor allem für das internationale Volunteer-Programm bei den EUSA-Games und den Europäischen Hochschulmeisterschaften zuständig. Darüber hinaus möchten wir studentische Themen innerhalb des europäischen Hochschulsports setzen. Dafür haben wir eine Kolumne, die einmal im Monat erscheint. In den kommenden zwei Jahren möchten wir darüber hinaus die studentische Partizipation in den nationalen und internationalen Strukturen des Hochschulsports stärken.
Was hat der Ausschuss in der letzten Amtszeit erreicht?
In den vergangenen zwei Jahren standen wir vor großen Herausforderungen. Vor allem die Umsetzung des Volunteer-Programms während der EUSA-Games in Coimbra gestaltete sich schwierig. Schlussendlich konnten wir durch einen guten Einsatz aller Beteiligten dieses Programm durchführen. Für die kommenden Jahre haben wir uns auf eine Weiterentwicklung des Bildungsangebots während des Programmes verständigt. Ich denke, dass dies ein wichtiger Schritt für die Zukunft ist.
Ich persönlich freue mich, dass ich einige interessante Themen in unserer Kolumne aufarbeiten konnte. Dabei ging es um die Duale Karriere, Stärkung der studentischen Partizipation, die Rechte von Schwulen und Lesben im europäischen Hochschulsport und den Bereich Anti-Doping.
Hat sich der Ausschuss schon gemeinsame Ziele für die aktuelle Legislaturperiode gesetzt?
Wir werden die Ziele beim ersten Treffen der STC Ende Januar 2019 in Ljubljana definieren. Sicherlich werden die gestarteten Entwicklungen im Volunteer-Programm weitergeführt. Außerdem haben wir uns als altes Team darauf verständigt, bis 2020 ein Programm zur Stärkung der studentischen Partizipation zu entwickeln.
Was sind persönlichen Ziele, die du verwirklichen möchtest bzw. wo siehst du Handlungsbedarf?
Die Studierenden sind die „Stakeholder“ jedes Hochschulsportverbands. Und genau hier sehe ich in der EUSA Handlungsbedarf. In den kommenden zwei Jahren möchte ich mich für die Stärkung der Studierenden in der EUSA einsetzen. Ich spreche mich für ein Stimmrecht der studentischen Vertreter im EUSA-EC aus. Drüber hinaus sollte die Student Commission selbst ihren Vorsitz wählen können. Auch das Bewerbungsverfahren für die Commission muss demokratisiert werden. Ich denke, dass wir mit den neuen Mitgliedern aus Irland, Österreich, Frankreich, der Schweiz, Portugal und Slowenien eine gute Argumentationsstruktur zur Verbesserung dieser Punkte finden werden.
Darüber hinaus möchte ich die STC auch in den kommenden zwei Jahren in der Medienkommission vertreten. Dort steht die Weiterentwicklung der Kommunikationsstrategie im Mittelpunkt. Ich freue mich sehr auf den Austausch mit den Mitgliedern aus Großbritannien, Polen, Kroatien und Slowenien. Im Zuge dessen, möchte ich auch in den kommenden zwei Jahren Themen in der studentischen Kolumne aufarbeiten, die kontrovers sind.
Ihr seid acht Studentinnen und Studenten, die sich alle im nationalen Hochschulsport engagieren. Was macht eure Zusammenarbeit aus?
Die Arbeit ist sehr spannend. Jedes Mitglied bringt eigene Erfahrungen und Ansichten in die Diskussion. Gerade bei der studentischen Partizipation war dies in den vergangenen Jahren deutlich. Einige Mitglieder verstanden unsere Wünsche nicht, mehr für die Partizipation der Studierenden kämpfen zu wollen. Damit muss man umgehen und die Positionen der anderen Studierenden verstehen. So entstehen spannende Diskussionen bei der Suche nach einem Kompromiss.
Wie beurteilst du die Einbindung von Studierenden in den adh? Was können wir noch von den anderen europäischen Verbänden lernen und wo haben wir eine Vorreiterrolle inne?
Der adh ist in Europa sicherlich Vorreiter im Bereich der studentischen Partizipation, der Gleichberechtigung und der inhaltlichen Auseinandersetzung mit aktuellen Themen. Zusammen mit den Skandinaviern und den westeuropäischen Verbänden müssen wir diese Werte in den europäischen Hochschulsport tragen. Verbessern sollten wir hingegen unser Engagement bei der Ausrichtung von internationalen Meisterschaften. Ich finde es sehr schade, dass 2017 und 2019 keine Europäischen Hochschulmeisterschaften in Deutschland stattfanden beziehungsweise stattfinden. Da lassen wir Polen, Kroatien und Portugal den Vortritt. 2015 war ich bei der EUC Rudern in Hannover als Regattasprecher. Es waren tolle Tage und eine Werbung für den deutschen Hochschulsport. 2021 gibt es die nächste Chance! Ich würde mich sehr freuen, wenn sich deutsche Hochschulen bereiterklären, eine EUC auszurichten.
Worauf freust du dich in deiner neuen Amtszeit besonders?
Auf das neue Team! Es ist immer spannend, neue Menschen aus dem Hochschulsport kennenzulernen. Ich möchte deren Arbeitsweisen und Ansichten verstehen. Gemeinsam mit ihnen werden es sicherlich zwei weitere spannende Jahre.
Das Interview führte Julia Frasch, Öffentlichkeitsreferentin des adh.