Aufgewachsen in der Wintersportregion Oberstdorf war für Spötzldie Nähe zum Langlauf bereits früh gegeben. Nach der Schule stieg er mit Freunden auf die schmalen Bretter und fand von Anfang an Gefallen am Training und dem Wettkampf in der Loipe: „Der Langlauf ist sehr vielseitig. Man benötigt Ausdauer und Kraft, aber auch Schnellkraft und Kraftausdauer – dementsprechend vielfältig ist auch das Training.“
Für den Masterstudenten der Umweltingenieurwissenschaften (Uni Innsbruck) hat sich das harte Training gelohnt. Neben zwei Nominierung für Winter-Universiaden konnte Spötzl auch im Continental-Cup bereits beachtliche Ergebnisse einfahren. Im Jahr 2018 gewann er sogar die Gesamtwertung des Deutschlandpokals.
Was seine Ziele für Luzern 2021 angeht, fällt es dem Allgäuer allerdings schwer, diese zu formulieren. Noch steht nämlich nicht endgültig fest, in welchen Wettbewerben Spötzl in der Schweiz an den Start gehen wird, auch wenn die Sprintstrecke für den Spezialisten gesetzt ist: „Hier wäre auf jeden Fall das Halbfinale schön – also eine Platzierung in den Top-12. Das hängt aber auch stark von der Besetzung ab, die war 2019 in Russland schon sehr stark. Außerdem wollen wir unseren fünften Platz in der Staffel wiederholen oder vielleicht sogar toppen.“
Auch wenn die Konkurrenz im Vorfeld schwer einzuschätzen ist, ist die Vorfreude auf das Großevent dennoch riesig, was auch an der Nähe zur Heimat liegt: „Von Oberstdorf fährt man gerade einmal zweieinhalb Stunden nach Luzern. Ich habe zudem viel in der Schweiz trainiert, weshalb es sich für mich schon fast an wie eine Heim-Universiade anfühlt!“
Darüber hinaus will Thomas Spötzl die Wettkämpfe in der Schweiz auch nutzen, um sich für weitere Aufgaben zu empfehlen: „Mein Ziel ist der Weltcup! Sicher gehört auch Olympia zu diesem Traum, aber der nächste Schritt ist der Weltcup. Sich dort zu etablieren, ist mit der internationalen Konkurrenz schon schwer genug.“
Seine ambitionierten Ziele erfordern einen immensen Trainingsaufwand und erhöhen so den zeitlichen Aufwand, der neben dem Studium zu leisten ist. Für das Langlauf-Ass bedeutet das, dass Hobbies wie Klettern oder Radfahren oftmals hintenangestellt werden müssen. Aus Erfahrung weiß er aber, dass ein strukturierter Tages- und Wochenablauf dabei helfen kann: „Der April ist beispielweise ein Monat, in dem ich viel alternativ trainiere. Darum schaue ich, dass ich dann den Schwerpunkt auf die Uni lege und dann auch den Großteil meiner Prüfungen absolviere.“