Bereits früh entdeckte Sophia Eckstein ihre Leidenschaft für den Skisport, die ersten Rennen fuhr sie schon im Alter von fünf Jahren. Daher ist es kein Wunder, dass die Studentin der Kulturwissenschaften (Fernuni Hagen) ihr Hobby mit der Zeit professionalisierte.
Bis hin zur Winter-Universiade in Luzern war es ein steiniger Weg: Auf Höhepunkte folgten oft Verletzungen, weswegen sie selbst ihre Karriere als „Achterbahnfahrt“ bezeichnet. Trotz aller Rückschläge war Aufgeben für Eckstein nie eine Option. Die unerschütterliche Liebe zum Skifahren ließ sie immer wieder aufstehen: „Meine Karriere ist geprägt von vielen Verletzungen und Tränen, aber auch von ganz vielen tollen Menschen und Erfahrungen. Ich bin unfassbar froh, dass ich das machen darf!“
Dabei will sich die Ainringerin nicht auf eine Disziplin beschränken. Obwohl sie ihre größten Erfolge bei Speed-Rennen feiern konnte, findet Eckstein auch Gefallen am Riesenslalom. Neben Super G sieht sie dort ihre besten Chancen in der Schweiz. Die Schwierigkeit, verschiedene Disziplinen parallel zu trainieren, stellt dabei eine große Herausforderung dar: „Wir versuchen dann oft, zwei Disziplinen an einem Tag zu fahren, was natürlich sehr kräftezehrend aber manchmal einfach notwendig ist.“
In Luzern will die Ski-Allrounderin sportlich angreifen, eine konkrete Platzierung gibt sie aber nicht als Ziel aus: „Ich will zeigen, was ich kann. Trotzdem versuche ich, die Erwartungen nicht zu hochzusetzen. Der Sport ist sehr schnelllebig und in wenigen Momenten kann sich alles ändern. Ich konzentriere mich daher darauf, mich als Sportlerin zu verbessern.“
Trotz ihres jungen Alters von 21 Jahren spricht Eckstein aus Erfahrung. Vor allem die letzten beiden Jahre ihrer Karriere waren immer wieder geprägt von Stürzen und Verletzungen. Nach diesen Rückschlägen wieder neues Vertrauen zu finden, war ein langwieriger Prozess: „Man muss sich selbst die Zeit geben, zu heilen – und zwar nicht nur dem Körper, sondern auch dem Geist!
Mittlerweile hat sie sich eine Art „Verletzungsroutine“ erarbeitet, die bei der mentalen Überwindung von Stürzen hilft. Seitdem sind auch Meditation und Körpermobilisation fester Bestandteil des morgendlichen Trainings. „All das musste ich mir erst erarbeiten, und einfach war das nicht“, erklärt Eckstein.
Neben dem hohen Trainingsaufwand fordert auch das Studium viel Aufwand und Konzentration. Für Eckstein, die das selbstbestimmte Agieren in der Koordination von Studium und Spitzensport als „großes Privileg“ empfindet, bietet das Konzept der Fernuni die ideale Lösung. Der hohe Reiseaufwand macht ihr mitunter aber doch zu schaffen. Fragt man sie nach ihrem Traum, scheint es jedoch unwahrscheinlich, dass ihr die Motivation auf dem Weg ausgehen könnte: „Olympia 2026 in Cortina d’Ampezzo. Das lässt jedes Skifahrerherz höherschlagen.“