Leon Beckhaus (links) nimmt im Boardercross eine Medaille ins Visier | © FIS Snowboard

Lake Placid 2023: Deutsche Medaillenträume im Freestyle Ski und Snowboard

In wenigen Wochen beginnen in Lake Placid (USA) die FISU World University Games Winter. Zehn deutsche Athletinnen und Athleten aus den Sportarten Freestyle Ski und Snowboard treten die Reise an und wollen dabei hoch hinaus – sowohl auf den Schanzen als auch auf dem Siegertreppchen.

Freestyle-Team auf Goldkurs

Als sein Jugendtrainer ihn vormittags in den Slalom-Parcours und nachmittags in den Fun-Park geschickt hat, war für Jakob Geßner bereits früh klar, dass sein Zuhause die großen Kicker sind. Die Faszination Freestyle hat bei dem Studenten der TU München, der in Lake Placid sowohl im Big Air als auch beim Slopestyle an den Start gehen wird, bis heute nicht nachgelassen: „Man hat praktisch keine Grenzen und kann seine Tricks selbst erfinden. Das motiviert mich, immer noch einen Schritt weiterzugehen!“

Bereits 2021 wollte Jakob Geßner bei der Winter-Universiade in der Schweiz an den Start gehen. Nachdem diese abgesagt werden musste, haben sich seine Ziele nicht verändert: Auch in den USA peilt der 22-Jährige in beiden Wettbewerben die Goldmedaille an. Als zweifacher Deutscher Meister mit Erfahrung im Weltcup darf er sich zum Kreis der Favoriten zählen.

Diese Erfolge kann Teamkollegin Fernanda Becker-Ehmck (Uni Innsbruck) noch nicht vorweisen. Auch deshalb ist bei der Geschichts-Studentin die Vorfreude groß: „Nach einem Kreuzbandriss sind die FISU Games der erste Contest und mein bisher größter internationaler Wettbewerb – das macht sie zu etwas ganz Besonderem für mich!“

Neben Becker-Ehmck, die ebenfalls in Big Air und Slopestyle antreten wird, vervollständigen die beiden Skicrosser Niklas Illig (HS Ansbach) und Tim-Ole Mietz (HS Kempten) das deutsche Freestyle-Team. Beide haben sich Medaillen zum Ziel gesetzt, wissen aber auch, dass Skicross eine extrem unberechenbare Sportart ist

Doch auch abseits der Rennstrecke haben die FISU Winter Games einiges zu bieten. „Für Sportlerinnen und Sportler sind Großveranstaltungen immer etwas Besonderes. Ich möchte hier meine Chancen nutzen und viele internationale Wettkampferfahrungen sammeln (…) Außerdem freue ich mich, neue Menschen zu treffen und andere Sportarten zu sehen“, so Niklas Illig.

Eine Medaille ist das Ziel für Leon Beckhaus

Sechs deutsche Snowboarder treten im Januar die Reise nach Lake Placid an. Moritz Breu (Uni Erlangen Nürnberg), Leopold Frey und Tim Kägy (beide Uni Innsbruck) versuchen sich in Slopestyle und Big Air an den großen Schanzen, während Leopold Beckhaus (TU München) und Moritz Metzger (HS Kempten) im Boardercross auf Medaillenjagd gehen. Zudem tritt Cosmo Taniguchi (TU München) in den Parallel-Wettkämpfen in Slalom und Riesenslalom an.

„Ich sehe es als enorme Ehre an, bei den FISU Games antreten zu dürfen. Seitdem ich von einer möglichen Nominierung erfahren habe, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren“, gibt Tim Kägy einen Einblick in die letzten Monate.

Der 23-jährige Sportmanagement-Student hat in den vergangenen Jahren vor allem Erfahrungen beim Coachen gesammelt, sieht das jedoch nicht als Nachteil: „Ich habe im Vergleich zu vielen anderen Athleten sehr wenig kompetitive Vorerfahrung. Das motiviert mich allerdings umso mehr (…) Ich sehe meine Chance darin, als ‚Underdog‘ zu überraschen.“

Leon Beckhaus reist dagegen keineswegs als Außenseiter nach Lake Placid. 2019 wurde der 24-Jährige, der seit der Kindheit jede freie Minute auf dem Board verbringt, bereits Achter bei den Weltmeisterschaften. Trotz holpriger Vorbereitung mit wenig Schnee, hat er bei den FISU Games nun eine Medaille im Boardercross ins Visier genommen, hat aber noch weitere Ziele: „Ich freue mich sehr darauf, mit meiner hoffentlich erfolgreichen Teilnahme zu zeigen, dass eine Duale Karriere aus Spitzensport und Studium gut möglich ist.“

Um beides möglichst optimal verbinden zu können, hat Leon Beckhaus noch einen Tipp: „Ein Zeitplan hilft ungemein bei der Steuerung der Doppelbelastung (…) Auch eine Effizienz speziell im Studium ist wichtig, um in der begrenzten Zeit die anfallende Arbeit gut erledigen zu können.“

 

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