Auch Kampfsport ist per digitalem Coaching möglich: Hier unterrichtet Shin-Gyu Kang seine Schüler in einer Videokonferenz

Jörg Förster über die Chancen des Online-Angebots für den Hamburger Hochschulsport: „Wir haben festgestellt, dass knapp 20% der Teilnehmenden mitgemacht haben, die wir im Rahmen unseres analogen Programms noch nicht erreicht haben.“

Der Hochschulsport Hamburg gehört zum Kreis der Standorte, die als eine Art Speerspitze des digitalen Bewegungsangebots fungierten und früh das Potenzial erkannt haben, das in der durch die Coronakrise erzwungenen Umorientierung des Hochschulsports lag – und immer noch liegt.

Als eine der ersten ermöglichten die Verantwortlichen den Studierenden in der Hansestadt das Mitwirken in Onlinekursen über das Videotool Zoom und behielten dabei den Weitblick, die Teilnehmenden über ein Buchungssystem zu evaluieren.

„Wir haben festgestellt, dass knapp 20% der Teilnehmenden mitgemacht haben, die wir im Rahmen unseres analogen Programms noch nicht erreicht haben“, fasst der Hamburger Hochschulsportleiter Jörg Förster den erfolgreichen Start des Online-Angebots zusammen.

In Folge der vielversprechenden Resonanz machten sich der Vorstandsvorsitzende des adh mit seinem lokalen Team an die Arbeit, bestehende Formate weiterzuentwickeln und neue Wege einzuschlagen.

So stehen neben Pausenexpress-Einheiten auch eine umfangreiche Videosammlung und Angebote für Kinder zur Verfügung.

„Unser Ziel war von Anfang an, einen Beitrag zu leisten, um die Hochschulangehörigen in der schwierigen Situation des Lock-Downs mit einem breiten Online Angebot die Möglichkeit zu geben, einerseits einen Ausgleich im Home-Office zu finden und andererseits etwas zur Stärkung des eigenen Immunsystems und der eigenen Resilienz tun zu können“, erklärt Förster das breitgefächerte Angebot.

Da das Programm des Hamburger Hochschulsports bereits unter Normalbedingungen sehr vielfältig aufgestellt ist, war es das Ziel, mit einem möglichst inhaltsreichen Programm so viele Interessierte wie möglich ansprechen.

So beschreibt Förster weiter: „Der Lebensrhythmus im Home-Office ist ein anderer. Das haben wir selbst feststellen müssen. Deshalb versuchen wir jeden Tag der Woche und über den ganzen Tag verteilt Angebote zu machen, damit unsere Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit haben, ihr eigenes passendes Zeitfenster für Sport und Bewegung zu nutzen.“

Das Zugpferd ist dabei derzeit das Live-Portal Healthy Campus, auf dem neben den bekannten HIIT- und Body-Workouts, Krafttraining sowie Yoga- und Pilates-Einheiten auch Kampfsport zum Portfolio gehört.

Zusammen mit Großmeister Shin-Gyu Kang, der bereits seit 2011 Kurse für den Hamburger Hochschulsport anbietet, wird traditionelles Taekwon-Do online betrieben.

„Traditionelles Taekwondo ist seit Jahren ein sehr besonderes Angebot im Hochschulsport Hamburg“, erklärt Förster, „und die Zusammenarbeit mit Großmeister Shin-Gyu Kang und dem von ihm gegründeten Kang Center geht über die Kursangebote hinaus. Denn hierbei geht es neben dem Sport auch um die Vermittlung der dahinter stehenden Jahrhunderte alten Kultur, in der die Beziehung zwischen Meister und Schüler eine ganz besondere ist.“

Da das Trainingscenter des Großmeisters über die notwendige Infrastruktur und Videotechnik verfügt, war die technische Umsetzung dann auch kein Problem. „Die komplexen Bewegungsabläufe konnten so gut im Videoformat transportiert werden.“

Und weil die letzte Aussage eben auch für die anderen Kursformate gilt, strebt der Hochschulsport Hamburg an, auch nach der Rückkehr zu einem Regelbetrieb Online-Angebote in sein Programm zu integrieren.

„Wir haben so positives Feedback von unseren Kunden  sowie Kursleitungen erhalten, dass wir Online-Angebote weiterhin anbieten wollen. Zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer berichten uns, dass sie in ihren Zeitfenstern so stark limitiert sind, dass sie die normalen Angebote in den Hallen aufgrund von Wegezeiten zum Beispiel nicht nutzen können. Für die ist das Online-Angebot eine perfekte Alternative.“