Nach der Begrüßung durch adh-Finanzvorständin Dr. Melanie Haag führten die beiden studentischen adh-Vorstandsmitglieder Svea Thamsen und Dustin Rehder durch die beiden Tage. Zum Auftakt der Tagung betonte die Kanzlerin der Hochschule Fulda, Dr. Anke Günther, die Besonderheit des Veranstaltungsorts: „Für Hochschulen, die keine klassische Sportausbildung anbieten, sind eigene Sportstätten ein echtes Alleinstellungsmerkmal. In Fulda sind wir darauf besonders stolz und ich freue mich, Sie alle in unserer Sporthalle begrüßen zu dürfen und wünsche spannende Diskussionen, neue Einsichten und bestes Gelingen für die adh-Perspektivtagung.“
Zukunft der Hochschulen
Im Rahmen des ersten Vortrags zum Thema „Zukunft der Hochschulen“ skizzierte Ulrich Müller vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) eindrücklich die Notwendigkeit einer klaren Hochschulprofilierung angesichts aktueller gesellschaftlicher und bildungspolitischer Umbrüche.
Er betonte, dass Hochschulen zunehmend vielfältigen, teils widersprüchlichen Erwartungen gerecht werden müssen – von exzellenter Forschung über gesellschaftliches Engagement bis hin zu flexiblen Bildungsangeboten. „Eine Hochschule, die nicht klar definiert, wer sie ist und für wen sie da ist, läuft Gefahr, am Bedarf, an der Nachfrage und womöglich sogar an der Realität vorbei zu agieren,“ erläutert Müller.
Um in Zeiten knapper Ressourcen und wachsender Unsicherheiten zukunftsfähig zu bleiben, brauche es daher eine fokussierte Identität, die sowohl die eigenen Stärken als auch regionale und gesellschaftliche Bedarfe berücksichtigt. Müller sprach sich für eine klar profilierte, jedoch bewusst vielfältige Hochschule aus. „Wer alles kann, kann nichts so richtig“, betonte er und unterstrich damit die Notwendigkeit, Schwerpunkte zu setzen. Gleichzeitig dürften Hochschulen innovative Entwicklungen nicht ausklammern. Entscheidend sei dabei eine partizipative Profilentwicklungsstrategie, die in die Kultur der Hochschule eingebettet ist und nach innen wie außen glaubwürdig kommuniziert wird.
Organisationsentwicklung verstehen
Im Strategie-Workshop zum Thema „Organisationsentwicklung und Veränderungen initiieren“, der über beide Tage hinweg stattfand, vermittelte Linda Kübel von der DOSB-Führungsakademie zentrale Impulse für eine zukunftsfähige Ausrichtung des Hochschulsports.
„Organisationsentwicklung ist ein langfristiger, geplanter, systematischer Prozess, der darauf abzielt, eine Organisation zukunftsfähig aufzustellen mit dem Ziel des vorausschauenden Handelns und der Schaffung nachhaltiger Relevanz,“ erläutert Kübel.
Im Fokus stand dabei das „magische Dreieck“ aus Strategie, Struktur und Kultur, das als Grundlage für nachhaltige Organisationsentwicklung dient.
Der Workshop betonte die Bedeutung eines partizipativen Prozesses, der interne Stärken und externe Herausforderungen gleichermaßen einbezieht. Auch das Leitbild einer Organisation wurde thematisiert. Es sollte stets auf einer fundierten Analyse des aktuellen Ist-Zustands basieren und darauf aufbauend entwickelt werden.
Partizipation im Fokus
Der mehrteilige Workshop war interaktiv und partizipativ gestaltet. Die Teilnehmenden konnten gemeinsam Umfeldveränderungen, Anspruchsgruppen und Handlungsfelder ihrer Organisationen analysieren und daraus konkrete Veränderungsfelder und Zielbilder ableiten. Im Sinne eines lebendigen Leitbilds wurden zudem Werte, Vision und Mission reflektiert.
Zentral war dabei die Erkenntnis: Veränderung braucht neben einem klaren Plan vor allem Sinnstiftung, Beteiligung und eine offene Kultur. „Es sollten möglichst viele Personen einbezogen werden. „Ausprobieren, Feedback einholen und einfach mutig vorangehen,“ so Kübels Ratschlag an die Hochschulen, um eine nachhaltige Transformation im Hochschulsport anzustoßen.
Fazit und Ausblick
Die adh-Perspektivtagung 2025 bot eine wertvolle Gelegenheit, sich über die Zukunft des Hochschulsports auszutauschen und nachhaltige Entwicklungsstrategien kennenzulernen.
Dirk Kilian, adh-Vorstandsmitglied, resümiert: „Das Thema Organisationsentwicklung ist für alle Hochschulsporteinrichtungen von großer Bedeutung. Von der Analyse des Ist-Zustands bis hin zur Bedeutung klarer Schwerpunktsetzungen wurden bei der Tagung zentrale Aspekte der Organisationsentwicklung anschaulich herausgearbeitet. Die Perspektivtagung bot eine wertvolle Gelegenheit, sich auszutauschen sowie neue Strategien mitzunehmen, um den eigenen Hochschulsport aktiv und zukunftsfähig zu gestalten.“
Juliane Kloos, Mitarbeiterin des Hochschulsports der Universität Tübingen und Teilnehmerin der Tagung ergänzte: „Das Thema passt hervorragend zur Perspektivtagung, denn Perspektiven und Veränderungsprozesse gehen Hand in Hand. Ich konnte viele wertvolle Impulse zum wichtigen Thema Personalveränderung gewinnen."
Den Auftaktabend gestaltete die Hochschule Fulda mit einem stimmungsvollen Abendprogramm, das Raum für Austausch und Begegnung bot. Der adh bedankt sich herzlich bei dem Team der HS Fulda für die gelungene Organisation und die engagierte Ausgestaltung der Tagung.
Auch die adh-Partner Sport-Thieme und Matrix bereicherten die Tagung mit kreativen Challenges und interaktiven Elementen. Abgerundet wurde die Perspektivtagung durch einen gemeinsamen Austausch zur geplanten Satzungsänderung des Verbands.