FISU World Forum 2020: Digitaler Austausch zu Themen des Hochschulsports

1.500 Teilnehmende, unter ihnen 600 Studierende aus 105 Ländern, besuchten das Corona-bedingt erstmals digital durchgeführte 15. FISU World Forum, das in Budapest ausgerichtet wurde. Sie verfolgten an drei Tagen 15 Workshops und sieben Roundtable-Diskussionen, die sich mit aktuellen Themen des Hochschulsports befassten.

Den adh vertraten: Nina Müller (DHBW Mosbach), Fabius Frantz (Uni Leipzig), Thomas Keuthen (DHBW Karlsruhe), Joshua Miethke (Uni Potsdam), Sebastian Knust (Uni Hannover), Jörg Förster (Uni Hamburg) und der adh Jugend- und Bildungsreferent Benjamin Schenk.

Die ungarische Staatssekretärin für Sport, Tünde Szabo und Dr. Verena Burk (Uni Tübingen), Vorsitzende der FISU Bildungskommission und Senior Member des FISU Exekutivkomitees, begrüßten die Hochschulsport-Community zum Bildungskongress im virtuellen Raum. Außerdem übermittelten FISU Präsident Oleg Matysin und IOC-Präsident Thomas Bach Grußworte.

Den inhaltlichen Auftakt des Forums bildeten der Rückblick auf 80 Jahre Hochschulsport weltweit sowie der Blick nach vorne in Form eines Panels zur FISU Global Strategy. FISU-Offizielle, Medaillengewinnerinnen und -gewinner von Welthochschulspielen sowie Olympischen Spielen und FISU Student Ambassadors tauschten dazu ihre Erfahrungen und Ideen aus. Workshops zum neuen FISU Design, zum Thema Digitalisierung und zum International Day of University Sports gaben zudem Raum zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion.

Im Zentrum des zweiten Tags des FISU World Forums standen die Herausforderungen, die durch die Corona-Pandemie für den Hochschulsport entstanden sind. Die Diskussion möglicher Lösungsansätze schloss sich an. Deutlich wurde, dass Strukturveränderungen unabdingbar sind und der Bereich Gesundheitssport einen Bedeutungszuwachs erfahren wird.

Unter anderem sprachen FISU Generalsekretär Eric Saintrond und Alexander Schischlik, Chef für den Bereich Jugendsport bei der UNESCO, über Möglichkeiten, einen gesunden Lebensstil zu fördern und körperlicher Inaktivität entgegenzuwirken. In diesem Zusammenhang stellte Saintrond die FISU-Initiative „Healthy Campus“ vor, an der sich seit dem Launch vor drei Monaten bereits 35 Hochschulen beteiligen. Schischlik zeigte sich begeistert und knüpfte an, dass die UNESCO das Programm für den Schulbereich adaptieren wolle. Außerdem  appellierte er an die Studierenden: Die Jugend solle ihre große Leidenschaft für den Sport gerade in den momentan turbulenten Zeiten nutzen, um im organisierten Sport Verantwortung zu übernehmen, eigene Themen zu platzieren und neue Strukturen zu schaffen.

Am dritten Tag standen Workshops und Diskussionen zum Thema Inklusion auf der Agenda. Außerdem entwickelten Sportlerinnen und Sportler sowie Führungspersönlichkeiten aus dem organisierten Sport Zukunftsszenarien für den Hochschulsport.

Zum Abschluss des Forums richtete Dr. Verena Burk ihren Dank an das Ausrichtungsteam für die gelungene Konzeption und Durchführung der Veranstaltung. Außerdem wandte sie sich in ihrem Schlusswort an die Teilnehmenden: „Wir danken euch für die hervorragenden Beiträge und euer großes Engagement.“

Sebastian Knust, Leiter des Hochschulsports Hannover, bilanzierte: „Ich freue mich, dass das FISU-Forum und der internationale Austausch - trotz der derzeitigen Situation - stattfinden konnten. Obwohl der Planungsvorlauf für die Online-Ausrichtung sehr kurz war, haben es die ungarischen Gastgeber geschafft, beeindruckende technische Lösungen zu finden und einen Austausch zu den wichtigen, den Hochschulsport betreffenden Themen zu organisieren. Herausfordernd war das Verfolgen der Online-Diskussionen vor dem Bildschirm, da sich eine Sitzung der nächsten anschloss. Zudem hätte ich mir kleinere Workshopgruppen gewünscht. Persönlich hoffe ich, dass die Corona-Pandemie es zulässt, dass das nächste FISU-Forum wieder in Präsenz stattfinden kann, da der persönliche Austausch und das soziale Miteinander digital nicht abzubilden sind.“

Die nächste Ausgabe des FISU World Forums ist für das Jahr 2022 in Costa Rica geplant.