EUG schreiben Geschichte – Sport vereint Studierende aus 40 Nationen
An den EUG in Lodz nahmen fast 5.000 Athletinnen und Athleten sowie Offizielle aus 40 Ländern teil. Studierende von über 400 Hochschulen kämpften in 20 Sportarten um Medaillen und persönliche Bestleistungen.
Jörg Förster, EUSA-Vizepräsident und adh-Vorstandstandsvorsitzender, blickt auf die EUG 2022 zurück: „Die 5. European Universities Games in Lodz sind Geschichte und haben Geschichte geschrieben. Nach zwei Jahren Corona-bedingter Ausfälle waren die von der EUSA veranstalteten EUG ein wichtiges Signal an die Europäischen Hochschulsportinstitutionen und auch die EU-Sportpolitik. Großartige Gastgeber haben herausragende Wettkämpfe und Side-Events organisiert, die einen perfekten Rahmen für die friedliche Begegnung der besten Studierenden von Hochschulen aus 40 Nationen lieferten, und das vor dem Hintergrund eines verbrecherischen Krieges in Europa nur wenige hundert Kilometer entfernt. Wie emotional war allein der Einmarsch der ukrainischen Delegation, bei dem das ganze Stadion aufstand und applaudierte. Wie schön, die Begegnungen der Studierenden der anderen Nationen mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen aus Kiew, Lwiw, Charkiw oder anderen Städten zu erleben. Daran mitwirken zu können, ist ein Privileg und eine Zukunftsaufgabe. Sport has the power to change the world – Lodz hat das unter Beweis gestellt.“
Elfter Rang in der Nationenwertung für deutsche Delegation
Die deutsche Delegation stellte mit 396 Teilnehmenden, darunter 335 Aktive, von 46 deutschen Hochschulen beziehungsweise Wettkampfgemeinschaften (WGs) das drittgrößte Team. Die deutschen Aktiven waren in 19 Sportarten vertreten. Mit 33 Podestplätzen belegte Deutschland in der Nationenwertung den elften Rang.
adh-Sportdirektor Thorsten Hütsch bilanziert: „Die deutschen Hochschulen konnten mit 33 Medaillen die sehr erfolgreichen EUG 2018 (32 Medaillen) toppen, obwohl in diesem Jahr weder die Sportarten Kanusprint noch Rudern, in denen die deutschen Aktiven 2018 mit Abstand die meisten Medaillen gewonnen hatten, im Programm waren. Die EUG 2022 in Lodz stellen einen äußerst gelungenen Wiederanfang des Wettkampfsports auf europäischer Ebene dar, bei dem die Aktiven wertvolle Erfahrungen für ihre weitere sportliche Karriere sammeln konnten. Vor diesem Hintergrund bin ich sehr zufrieden und hoffe auf eine ähnlich umfangreiche Entsendung zu den EUG 2024.“
Der Blick auf die deutsche Hochschulwertung zeigt, dass 16 Hochschulen mindestens einmal Edelmetall gewannen. Angeführt wird diese Wertung von der Uni Hamburg, der Uni Wuppertal und der DSHS Köln/Wettkampfgemeinschaft Köln mit je fünf Medaillen.
Die medaillenreichste Sportart war Schwimmen. Hier standen die deutschen Athletinnen und Athleten zwölf Mal auf dem Siegerpodest. Auf Rang zwei folgen die Taekwondoin mit neun Medaillen, an dritter Stelle liegt Beachhandball mit zwei Medaillen.
Besondere Auszeichnung für deutsche Aktive
Darüber hinaus erhielten die deutschen Teilnehmenden besondere Auszeichnungen: Unter anderem wurden im Beachhandball Kari Klebinger als Torschützenkönig und Yorick Wolters von der WG Köln als bester Torhüter ausgezeichnet. Zudem erhielten die Damen der WG Göttingen und die Herren der WG Karlsruhe Auszeichnungen für ihr Fair-Play. Im Futsal freute sich Torhüterin Kathrin Klimas (WG Münster) über die Ernennung zur besten Torhüterin des Turniers.
Bei den EUG spielt neben dem Wettkampfsport auch die interkulturelle Kommunikation eine wichtige Rolle. Das breit gefächerte Wettkampfprogramm wurde in Lodz von vielfältigen Rahmenveranstaltungen begleitet, bei denen der studentische Austausch im Mittelpunkt stand.
Professionelle Rahmenbedingungen bieten Grundlage für Erfolg der Aktiven
Delegationsleiter Sebastian Knust zeigt sich vom Konzept der EUG 2022 überzeugt und blickt stolz auf die Leistungen der deutschen Aktiven: „Glückliche Gesichter, professionelle Rahmenbedingungen und Sportarten auf hohem Niveau – die EUG 2022 in Lodz waren ein voller Erfolg. Sie haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Europa vereint und den internationalen Austausch ermöglicht. Der enorme Zuspruch und die starke Beteiligung an den EUG zeigen das Interesse der Studierenden, sich – nach zwei Jahren Pandemie – international im fairen Wettkampf zu messen. Die deutschen Athletinnen und Athleten konnten dabei sehr positive Akzente setzen und haben vielfach die in sie gesetzten Erwartungen übertroffen.“
Neben dem sportlichen Erfolg können der adh und seine Mitgliedshochschulen auch in organisatorischer Hinsicht eine positive Bilanz ziehen. Das Support-Team erfuhr viel Lob von den Teilnehmenden sowie vom lokalen Organisationskomitee und der EUSA. Die Schwimmerin Emelie Schnagl (Uni des Saarlandes) beschreibt die EUG als prägendes Erlebnis: „Die organisatorische Leistung des adh und der Zusammenhalt innerhalb der deutschen Delegation waren super und haben maßgeblich zu unserem Erfolg beigetragen. Leider war die Zeit in Lodz viel zu schnell vorbei!“
EUG 2024 in Ungarn
Die ungarischen Städte Debrecen und Miskolc werden vom 12. bis 24. Juli 2024 die sechste Ausgabe der EUG ausrichten. Das Organisationskomitee erwartet mehr als 4.500 Athletinnen und Athleten, die in 20 verschiedenen Sportarten antreten werden. Im darauffolgenden Jahr wird Deutschland als Gastgeber der Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games rund 10.000 Aktive und Offizielle aus 170 Ländern in der Region Rhein-Ruhr begrüßen.