Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Maili Winoto als Stellvertreterin für Dagmar Hofmann, Hochschulsportleitung der THM. Die Teilnehmenden erhielten einen kurzen Einblick in die Geschichte und Entstehung des diesjährigen Austragungsortes. Aktuell besteht die THM aus drei großen Standorten, Gießen, Friedberg und Wetzlar sowie acht weiteren kleineren Standorten in Hessen mit insgesamt 13 Fachbereichen, 81 Studiengänge und 15.384 Studierenden.
Im Anschluss begrüßten Lena Schalski (Uni Gießen) und Katrin Bührmann (Uni Wuppertal) als Moderatorinnen des Netzwerktreffens Christine Niksch, persönliche Referentin der Vizepräsidentin Prof. Dr. Katja Specht. Beim Erfahrungsaustausch zu Themen wie Projektförderungen und Steakholder Ansprache wurde die positive Einstellung der Vizepräsidentin gegenüber dem Thema Hochschulsport und Gesundheit in der Lebenswelt Hochschule als großer Vorteil erkennbar.
Entwicklungspotentiale und Impulse in der Gesundheitsförderung an Hochschulen
Von der Oberen Ebene zurück auf die Projektebene stellt Dennis Kehne (Uni Paderborn) unter dem Motto „Gesundheit trifft Nachhaltigkeit“ das Projekt Campuswald vor. Begonnen bei Überlegungen wie man Studierende nach der Corona-Pandemie wieder zu mehr Bewegung motiviert bis hin zu „Was kann in zehn Jahren mit dem Wald passieren“, berichtet Kehne von einer noch nie so präsent gewesenen intrinsischen Motivation zur Beteiligung durch Studierenden und Beschäftigten der Uni Paderborn.
Als nächster Impuls folgte ein digitaler Vortrag zu „Health and Well-Being in Higher Education“ durch Mark Ferguson (Executive Director, Well-Being, Ohio University). Nach einem kurzen Einstieg zur Zukunft der Gesundheitsförderung und der Verdeutlichung der Rolle von Sport mit Blick auf das Wohlbefinden an amerikanischen Universitäten hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit verschiedene Fragen zu stellen. Auf die Frage nach den größten Hürden und wie man andere von dem Stellenwert und der Bedeutung der Gesundheitsförderung überzeugen kann kam eine ganz klare Antwort: „Patience“. Juliane Lanz (Uni Rostock) resümiert „Es war spannend die Rahmenbedingungen in einem anderen Land kennen zu lernen und zu sehen mit wie viel Kraft und Enthusiasmus an dem Themenfeld Gesundheit gearbeitet wird. Auch wenn wir uns sicher manches abschauen können, darf man nicht vergessen, dass Studierenden bei uns anders als in den USA keine zahlenden Kunden sind und dadurch anders behandelt werden, was wiederum andere Möglichkeiten mit sich bringt. Während in den USA so vielleicht, dass kommerzielle teils im Vordergrund steht, würde ich bei uns den sozialen Faktor hervorheben.“
Chancen und Risiken im Rahmen des Gesundheitsmanagement für den Hochschulsport
Während Tag eins sich vor allem auch um aktuelle Themen und einzelne Projekte drehte, lag der Fokus am zweiten Tag auf strukturellen Anpassungen und Entwicklungen. So begann der Tag mit einem Erfahrungsaustausch zu Personal- und Finanzierungsmodellen im SGM und BGM. Es wurde deutlich, dass wie in vielen Bereichen die Gewinnung qualifizierter und erfahrener Mitarbeitenden nicht leicht ist. Entscheidend hier vor allem die oft nur befristeten Stellen im Gesundheitsbereich, die unterschiedliche Verortung und dadurch fehlende Gelder.
Martina Rost (HU Berlin) griff die Diskussionen in ihrem Vortrag zur Entwicklung des HGM an der HU Berlin auf und berichtete von Chancen, verwies allerdings gleichzeitig auf die damit einhergehenden Risiken. Als wichtigste Voraussetzung nannte sie das Engagement der leitenden Person, um auf Führungsebene Gehör zu finden. „Es ist unabdingbar ein gut organisiertes Team für die Umsetzung und Implementierung eines HGM hinter sich zu haben um die Konzentration als Leitung in Gremien und Steuerungsgruppen zu investieren,“ so Martina Rost. Als Impuls aus dem Vortrag folgte die Frage, ob mit steigendem Erfolg des HGM die Verortung dieses im Hochschulsport richtig ist oder danach sichere strukturelle Anbindung finden muss, um das HGM nachhaltig und dauerhaft zu verstetigen. Es wurde durch die Diskussionen deutlich, dass je nach Hochschulsporteinrichtung und personeller Besetzung des Teams der Weg zum HGM und zur Verstetigung sehr individuell ist.