Bei der EAS-Konferenz (28. bis 30. September 2022) und einem FISU-Seminar (4. Oktober 2022) stand das Thema Duale Karriere im Mittelpunkt. Der adh-Vorstandsvorsitzende Jörg Förster (Universität Hamburg) vertrat den Verband.
EAS-Konferenz: Ganzheitliche Ansätze zur Dualen Karriere
Die EAS-Konferenz (European Athlete as Student) und die zugehörige Vollversammlung der Mitgliedsinstitutionen wurde in Cartagena (Spanien) von der Universität Murcia (UCAM) durchgeführt und hatte den Titel: „Ein ganzheitlicher Ansatz für die Duale Karriere studentischer Spitzensportler*innen“
An der Konferenz nahmen EAS-Mitglieder und -Partner teil, darunter auch der Internationale Hochschulsportverband (FISU), der Internationale Schulsportverband (ISF), der Badminton-Weltverband (BWF), der Europäische Hochschulsportverband (EUSA), die Union of European Football Associations (UEFA) sowie die Europäische Fairplay-Bewegung (EFPM).
Die Veranstaltung ist seit vielen Jahren eine der wichtigsten im Kontext des Handlungsfeldes Duale Karriere für studentische Spitzensportlerinnen und -sportler in Europa. Darüber hinaus bietet sie einen Treffpunkt für internationale Expertinnen und Experten, um Initiativen, Richtlinien und Projekte zu diskutieren und auszutauschen, die darauf abzielen, die Vereinbarkeit von akademischer und sportlicher Karriere zu fördern.
Nach Eröffnungsworten der gastgebenden Hochschule und der EAS-Präsidentin, Prof. Laura Capranica, standen Online-Beiträge aus der EU-Perspektive durch Floor van Houdt, Referatsleiterin für Sport, GD Bildung, Jugend, Sport und Kultur, und David Kunst, Policy Officer for Evidence & Analyse, GD Beschäftigung, Soziales und Integration sowie vor Ort persönlich von Francine Hetherington Raveney, stellvertretende Exekutivsekretärin des erweiterten Teilabkommens zum Sport (EPAS) beim Europarat, auf der Agenda.
Der internationale Hochschulsport war vertreten durch die EUSA (Andrej Pisl), FISU (Bill Thompson) und Jörg Förster als Repräsentant der Rhein-Ruhr 2025 FISU World University Games sowie weitere Hochschul- und/oder Organisationsvertreter, die auch an der Ausrichtung internationaler Hochschulsportveranstaltungen in der Vergangenheit beteiligt waren.
Aktivitäten im Bereich Dual Career und Good-Practice-Beispiele wurden von mehreren Organisationen vorgestellt. Besonders im Fokus standen Projekte, die von der Europäischen Union über das Erasmus+ Programm kofinanziert wurden. Die wichtigsten Good-Practice-Beispielprojekte wurden vorgestellt – Brand Value Alignment through Dual Career (BRAVA), Micro Learning Entrepreneurship for Athletes (MLEA), Athletes friendly education (AFE), Education Model for Parents of Athletes in Academics (EMPATIA) und Promoting Duale Karriere durch Ausbildung junger Journalisten (PRODUCE). Die EAS-Veranstaltung nutzen die Vertreterinnen und Vertreter einiger EU-Projekte, unter anderem die MLEA- und BRAVA- Gruppen, für planmäßigen Projektsitzungen. Jörg Förster hatte die Gelegenheit, dem Plenum die Berührungspunkte der Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games mit dem Thema Duale Karriere sowie den Planungsstand der Veranstaltung vorzustellen. Es wurde großes Interesse deutlich, die FISU Games einerseits wissenschaftlich zu begleiten und andererseits auch als Katalysator die weitere Entwicklung des Themas zu nutzen und die weltweite Vernetzung der Expertinnen und Experten in diesem Feld voranzutreiben.
Am zweiten Tag organisierten EAS und die Gastgeber der Veranstaltung mehrere Podiumsdiskussionen unter Beteiligung studentischer Sportlerinnen und Sportler, Teilnehmender der Paralympics und wichtiger Interessenvertretenden der Dualen Karriere. Auch die jährliche Generalversammlung des EAS-Netzwerks wurde in Cartagena durchgeführt. Das Exekutivkomitee stellte die wichtigsten Aktivitäten der EAS sowie die Haushaltszahlen vor. Die Delegierten der Mitgliedsorganisationen wählten den Vorstand für die neue Amtszeit von vier Jahren, wobei die aktuelle Zusammensetzung beibehalten wurde. Prof. Laura Capranica wird auch in Zukunft die Position der Präsidentin der Organisation beibehalten und durch die bisherigen EC-Mitglieder bis 2026 unterstützt. Allerdings ist das die letzte Amtszeit dieses Exekutivkomitees, das 2026 dann komplett neugewählt werden muss.
Weitere Infos gibt es auf der EAS-Website und der UCAM-Event-Microsite.
FISU-Seminar: Vielfältige Perspektiven auf die Duale Karriere
Der Weltverband des Hochschulsports FISU organisierte zu Beginn des Wintersemesters ein Online-Webinar zum Thema Duale Karriere. Das Seminar gehörte zu den Veranstaltungen, die anlässlich des Internationalen Tags des Hochschulsports der UN von der FISU organisiert werden.
Dr. Verena Burk (Uni Tübingen), deutsches Mitglied des Senior Executive Committees der FISU und Vorsitzende des Education Committees, führte in das Seminar ein. Sie brachte den mehr als 60 Teilnehmenden von allen Kontinenten zunächst die FISU selbst und deren Aktivitäten im Bereich Duale Karriere nahe. Es folgten zwei Beiträge mit unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema. Den Beginn machte Siobhan James (Unisport Australia), die ihre Erfahrungen und Programme zur Unterstützung der Dualen Karriere der Aktiven in Australien umfangreich erläuterte. Anschließend berichtete Yazan Al Bawwab, studentischer Spitzensportler aus Kananda und Ambassador für die FISU Volunteer Leader Academy, aus Athletensicht zu den wichtigsten Fragen der Vereinbarkeit von Sport und Studium und benannte zentrale Herausforderungen beider Lebenswelten.
FISU und EUSA sind relevante Förderer
Die FISU und die kontinentalen Hochschulsportverbände auf der ganzen Welt sind inzwischen aktive Förderer der Dualen Karriere. Insbesondere die EUSA beteiligt sich über das EUSA Institute seit Jahren erfolgreich an EU-Projekten zum Thema. Denn in Europa gibt es dank der EU-Leitlinien zur Dualen Karriere (2012 verabschiedet) Empfehlungen zu politischen Maßnahmen im Bereich der Unterstützung Dualer Karrieren im Hochleistungssport. Derzeit ist die EUSA eingebunden in zwei Dual-Career-Projekte – Brand Value Alignment through Dual Career (BRAVA) und Micro Learning Entrepreneurship for Athletes (MLEA), beide kofinanziert durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Union.