© Norbert Wilhelmi

08.07.2020 | Kategorie: 2020 , TopNews , Aus den Hochschulen

Digitaler Wettkampf statt Olympiavorbereitung: Vera Coutellier und Hendrik Pfeiffer gewinnen erste digitale NRW Uni-Laufcup-Serie

Vier Unis, vier Läufe, vier Wochen und ein digitales Event. Unter diesem Motto fand erstmalig der NRW Uni Laufcup digital statt. Am Ende wurden insgesamt 1.746 Ergebnisse hochgeladen, zu denen Vera Coutellier (Uni zu Köln) und Hendrik Pfeiffer (TU Dortmund) die schnellsten Resultate beisteuerten, während der Standort Köln am Ende die Team-Wertung für sich entschied.

Die COVID-19-Pandemie hat das gesellschaftliche Leben in den letzten Monaten stark verändert und aufgrund der dementsprechend getroffenen Eindämmungs-Maßnahmen auch direkten Einfluss auf den deutschen Hochschulsport gehabt. So war auch die NRW Uni-Laufcup-Serie, die sich aus dem Campuslauf der TU Dortmund, dem UniLauf der Universität Köln, dem Leonardo-Campus-Run der WWU Münster und dem Lousberglauf der RWTH Aachen zusammensetzt, direkt betroffen.

Während normalerweise die entsprechenden Veranstaltungen im Zeitraum von Ende Mai bis Anfang Juli in den vier genannten Städten stattfinden, musste von den Veranstaltern ein neuer Weg gefunden werden, wenn man nicht auf die traditionellen Läufe verzichten wollte.

Daher initiierten die jeweiligen Hochschulsport-Einrichtungen über vier Wochen den „NRW Uni-Laufcup digital“. Jede Woche mussten die Teilnehmenden eine klar bestimmte Strecke zurücklegen. Acht, zehn, zwölf beziehungsweise 5,555 Kilometer standen auf dem Programm. Egal wo, egal wann – in der jeweiligen Woche.

Der individuelle Lauf selbst wurde per Smartwatch oder Handy aufgezeichnet und anschließend über die Homepage des Hochschulsports Dortmund hochgeladen. Insgesamt wurden für alle vier Läufe 1.746 Eintragungen eingestellt. 239 Läuferrinnen und Läufer absolvierten alle vier Distanzen und wurden dementsprechend in der Gesamtwertung gelistet.

Die schnellste Frau war Vera Coutellier von der Universität zu Köln. Die insgesamt 35,555 Kilometer legte sie in 2:13:21 Stunden zurück und sicherte sich so einen ungefährdeten Sieg mit fast 13 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte.

Bei den Männern lieferten sich Jonathan Dahlke (DSHS Köln) und Hendrik Pfeiffer (TU Dortmund) ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, an dessen Ende  Dahlke, der bereits mehrfach an internationalen Meisterschaften teilgenommen hat, sich dem Langestreckenspezialisten Pfeiffer geschlagen geben musste. Pfeiffer, der eigentlich mitten in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele gewesen wäre, nachdem er sich im Vorjahr in Sevilla sein Ticket für Tokio 2020 gesichert hatte, feierte mit einer Gesamtzeit von 1:52:00 Stunden den Titel im Rahmen des ersten „NRW Uni-Laufcup digital“.

„Die Idee ist klasse und nachdem klar war, dass Olympia um ein Jahr verschoben wird, habe ich mich gefreut, wieder etwas Wettkampfgefühl in den Beinen zu spüren. Im Training war es eine enorme Motivationshilfe, da wir im Moment gezwungen sind, ohne Aussicht auf große Wettkämpfe und daher ohne echtes Ziel zu trainieren. Darüber hinaus freue ich mich, mein Uni-Team unterstützen zu können“, sagte Pfeiffer nach der Veranstaltung.

Auch die traditionelle  Teamwertung wurde in diesem Jahr auf das digitale Format angepasst. Die ersten beiden Plätze belegte das Team aus Köln, welches die starke Mannschaftsleistung aus der Domstadt deutlich unterstreicht.  Auf den dritten Platz liefen die Münsteraner.  

Weiterer schöner Nebeneffekt der „Notlösung“ digitales Format: Im Vorfeld hatten sich die Organisatoren gegen die Erhebung einer Startgebühr ausgesprochen. Vielmehr sollten auf freiwilliger Basis Spenden gesammelt werden. Am Ende konnten 1.174,34 Euro für die Tafel NRW gesammelt werden.

Christoph Edeler, Leiter des Hochschulsports Dortmund und einer der Initiatoren des digitalen Laufevents, freute sich über die positive Resonanz: „Als klar war, dass die Läufe nicht wie gewohnt stattfinden können, haben wir uns zusammengesetzt und spontan eine digitale Alternative entwickelt. Wir freuen uns sehr, dass so viele Personen teilgenommen haben. Im Namen der vier Hochschulsporteinrichtungen aus Münster, Aachen, Köln und Dortmund möchte ich mich herzlich bei den zahlreichen Sponsoren bedanken. Gerade in der aktuellen Zeit ist so eine Unterstützung nicht selbstverständlich. Auch wenn der NRW Uni-Laufcup digital ein voller Erfolg war, hoffen wir, dass wir im nächsten Jahr wieder gemeinsam über den Campus laufen können.“