DHM Taekwondo & Boxen 2024: Top-Niveau auf der Matte und im Ring

An einem durch den Kampfsport geprägten Wochenende im Hochschulsport durfte sich sowohl die Uni Jena mit der Ausrichtung der DHM Taekwondo als auch die Uni Kassel anlässlich der DHM Boxen über viele Teilnehmende freuen. Auch wenn beide Sportarten große Unterschiede aufweisen, waren die Titelentscheidungen bei beiden Events gleichermaßen umkämpft.

Hohes Niveau bei DHM Taekwondo in Hildburghausen

In Kooperation mit der Taekwondo Union Thüringen e.V. hat die Uni Jena am 2. November die Deutsche Hochschulmeisterschaft Taekwondo ausgerichtet. Knapp über 100 Teilnehmende zeugen von einem breiten Interesse an der Veranstaltung. Besonders im Zweikampf bei den olympischen Gewichtsklassen war die Konkurrenz stark. Das lag auch daran, dass viele der Siegerinnen und Sieger bereits an World University Games und anderen internationalen Events teilgenommen hatten. 

In der Gewichtsklasse bis 49 Kilogramm sicherte sich Anya Kisskalt (HS Ansbach), Bronzemedaillengewinnerin bei den FISU Games in Chengdu 2023 und Botschafterin im Team Rhine-Ruhr 2025, souverän ihren ersten DHM-Titel.

Laura Goebel gelang das Kunststück, in der Klasse bis 67 Kilogramm den Titel zu holen. Eigentlich startet die Studentin der ISM Dortmund eine Gewichtsklasse tiefer, konnte aber Emily Hörmann (HS München) im Finale auf Platz zwei verweisen. In der Klasse ab 67 Kilogramm siegte Esmeralda Husovic (HS München), die in diesem Sommer schon bei den EUSA Games triumphierte.

Bei den Männern verteidigte Jona Poersch (Uni Mainz) in der Gewichtsklasse bis 68 Kilogramm seinen Titel und besiegte im Finale Denis Emre Ilze (Uni Erlangen-Nürnberg). Dagegen gab es in der Klasse ab 80 Kilogramm eine Überraschung: Alexander Oberhofer (LMU München) bezwang im Finale Nils Johannaber (Uni Münster), Silbermedaillengewinner bei den EUSA Games 2024, und kürte sich zum Deutschen Hochschulmeister.

Beim Formenlauf (Poomsae) setzte sich die favorisierte Marina Geiselmann von der Uni Hohenheim in einem spannenden Finale knapp gegen Mitfavoritin Syfia Nurzaman (FA Aachen) durch. Nurzaman zog kurz drauf erneut den Kürzeren und unterlag im Free Style Rebekka Hartok (Uni Nimwegen, Niederlande).

Für eine Überraschung bei den Männern sorgte Lenny Barzen (Uni Mainz). Er besiegte im Halbfinale zunächst knapp Fabian Reich (TU Berlin) und ebenso eng im Finale Nicolaos Tragkos (Uni Hohenheim). Das Finale der Herren im Free Style war eine Neuauflage von 2023, erneut mit einem besseren Ende für Fabian Reich, welcher im Finale gegen Nicolaos Tragkos gewann.

DHM Boxen: In Kassel flogen die Fäuste

Am vergangenen Wochenende fanden an der Uni Kassel zum ersten Mal die Deutsche Hochschulmeisterschaft Boxen sowie die adh-Trophy Sportboxen statt. Die Veranstaltung war geprägt von zahlreichen Auftaktkämpfen, die sowohl für erfahrene Boxerinnen und Boxer als auch für solche mit weniger Kampferfahrung ausgelegt waren. Rund 150 Sportlerinnen und Sportler aus ganz Deutschland trafen sich in der hessischen Stadt, um sich und ihre Fähigkeiten im Ring unter Beweis zu stellen.

Um eine leistungsgerechte Kampfzusammenstellung zu ermöglichen, wurden die Aktiven bei der DHM im Vorfeld in ein A- beziehungsweise B-Turnier eingeteilt. Die Boxerinnen und Boxer, welche den ersten Platz im A-Turnier errangen, können sich nun offiziell „Deutsche Hochschulmeisterin“ beziehungsweise „Deutscher Hochschulmeister“ nennen. Anders gestaltete sich die Kampfzusammenstellung bei der adh-Trophy, zumal alle dort Gemeldeten das Boxen nur als Breitensport ausüben. Daher wurden die Studierenden nach dem Wiegen passend in Vierergruppen eingeteilt, um anschießend Ringluft zu schnuppern.

Manfred Dörrbecker, der als technischer Leiter für die Organisation verantwortlich war, stellte mit Stolz fest, dass das Boxen in der Region früher eine große Tradition hatte und es erfreulich sei, diese mit einer solch bedeutsamen Veranstaltung wieder zu stärken.

Besonders spannend war das Duell zwischen zwei amtierenden Deutschen Meistern im Cruisergewicht bis 86 Kilogramm: Ben Nosa Ehis von der IST-Hochschule und Nicolas Dietrich von der HS Mannheim. Ehis, der den Kampf knapp für sich entscheiden konnte, äußerte sich zu den Herausforderungen: „Der Finalkampf war auf jeden Fall schwierig. Mein Gegner war amtierender Deutscher Meister in der Gewichtsklasse. Ich boxe eigentlich eine Gewichtsklasse tiefer, darum war es schon etwas Neues und eine Umstellung“. 

Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die Präsenz von Susan Köpke als Kampfrichterin, die 2010 den Weg zur Ring- und Punktrichterin eingeschlagen hat und auch international aktiv ist. „Was ich damit erreicht habe, hätte ich als Sportlerin nie erreicht‘‘, sagte sie. Denn auch bei den Olympischen Spielen in Tokyo und Paris war sie offiziell dabei.

Die Deutsche Hochschulmeisterschaft und die adh-Trophy im Boxen in Kassel waren ein voller Erfolg. Die Veranstaltung bot nicht nur den talentierten Athletinnen und Athleten eine Plattform, um ihr Können im Ring unter Beweis zu stellen, sondern auch den Fans, die bei spannenden Kämpfen mitfieberten.