In Lake Placid will Luca Löffler im richtigen Moment die Führung übernehmen | © Petra Vankova

Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft hofft auf magische Momente auf dem Eis in Lake Placid

Auch in den Sportarten Eiskunstlauf, Shorttrack und Eisschnelllauf sind ab dem 12. Januar bei den FISU Winter Games in Lake Placid (USA) deutsche Athletinnen und Athleten vertreten. Die Zielsetzungen der Teams reichen dabei von Medaillenträumen bis zum Sammeln wertvoller internationaler Erfahrungen.

Eiskunstlauf: Gute Nerven für große Sprünge

„Am meisten fasziniert mich das Springen: Die lange Flugzeit und die Kräfte, die wirken, sobald man große Sprünge macht.“ Wenn Kai Jagoda über Eiskunstlauf spricht, ist dem Studenten der IU Internationalen Hochschule die Begeisterung für seine Sportart deutlich anzumerken. Darum ist es für ihn etwas ganz Besonderes, bei den FISU Games in Lake Placid im Herren-Einzel an den Start gehen zu dürfen. Trotz Platz zwei bei den letzten Deutschen Meisterschaften hat sich der 22-Jährige kein festes Ziel gesetzt, sondern will sein Programm fehlerfrei aufs Eis bringen und die Zeit in Lake Placid so gut wie möglich genießen.

Eine ähnliche Motivation nimmt auch das Eistanz-Paar Charise Matthaei und Max Liebers (beide HTW Dresden) mit in die Vereinigten Staaten. Neben der Möglichkeit, mit anderen studentischen Spitzensportlerinnen und -sportlern in Kontakt zu treten, wollen sie die Chance auch nutzen, um sportliche Bestleistungen zu zeigen. Zu diesem Zweck absolvierten sie in dieser Saison bereits zahlreiche Wettbewerbe. „Das wird sich definitiv gelohnt haben, um unsere Nerven für einen so großen Wettkampf vorzubereiten“, erklären die beiden.

Shorttrack: Eine Medaille ist möglich

Weniger Ästhetik als viel mehr Tempo und Taktik stehen im Shorttrack im Fokus. „Mich fasziniert die Schnelligkeit sowie die verschiedenen Taktiken, die man zum Gewinnen braucht“, sagt Luca Löffler (HS für angewandtes Management), der weiß, dass es auch darauf ankommt, im richtigen Moment die Führung einzunehmen. Mit Teilnahmen an Weltcups und Europameisterschaften bringt der 24-Jährige viel Erfahrung nach Lake Placid mit.

Die Entscheidung, in seiner Jugend den Tennisschläger für die Schlittschuhe einzutauschen, hat er bis heute nicht bereut. Er gibt entsprechend eine Top Ten-Platzierung über die 500 Meter als Ziel aus. Darüber hinaus freut sich Löffler aber auch auf die ganz besondere Atmosphäre bei den FISU Games: „Es entsteht ein gewisses Olympia-Gefühl, wenn wir geschlossen als deutsches Team antreten, das sich gegenseitig unterstützt.“

Gute Chancen auf eine vordere Platzierung hat auch Anna Seidel (IU Internationale Hochschule), die in dieser Saison bereits zwei Medaillen bei Weltcups gewinnen konnte. Auch wenn die Shorttrack-Wettbewerbe meist stark besetzt sind und eine genaue Einschätzung schwer ist, möchte sie an ihre Erfolge anknüpfen und gibt sich dabei selbstbewusst: „Mein Ziel ist eine Medaille!“

Nach der Einschätzung von Trainer Ralf Grycner ist Seidel diese Leistung über 1.000 und 1.500 Meter durchaus zuzutrauen. Sein Fokus liegt jedoch klar auf der Mixed Staffel, in der auch Lisa Eckstein (IU Internationale HS) und Robin Bendig (TU Dresden) vertreten sein werden. Auch wenn Grycner dem Team hier die Finalteilnahme mehr als zutraut, liegt das Hauptziel darin, Wettkampferfahrungen auf internationaler Ebene zu sammeln.

Eisschnelllauf-Team will Podium angreifen

Mit Josephine Heimerl (IU Internationale HS) und Lennart Jasch (DHGS) tritt im Eisschnelllauf das kleinste deutsche Teilteam bei den FISU Winter Games 2023 an – allerdings keineswegs ohne Ambitionen. Heimerl, die im März bei den WUC Eisschnelllauf Silber im Massenstart gewinnen konnte, hatte nach Krankheit und holprigem Saisonstart Probleme, ihre Form zu finden. Für Lake Placid gibt sich die 22-Jährige dennoch kämpferisch: „Mein Ziel ist es, die Podestplätze auf jeder Strecke anzugreifen.“

Auch Teamkollege Lennart Jasch hofft auf einer Platzierung unter den ersten Drei. „Die FISU Games sind das größte Multisport-Event, an dem ich in meiner bisherigen sportlichen Laufbahn teilnehmen durfte. Dafür werde ich mein Bestes geben“, gibt sich der Student selbstbewusst.

 

Weitere Informationen zu Eiskunstlauf, Shorttrack und Eisschnelllauf gibt es hier.