Die Ukrainerinnen hatten sich das Spiel wahrscheinlich anders ausgemalt: Dem starken Kader der Osteuropäer stand ein vergleichsweise unerfahrenes deutsches Team gegenüber. Trotz dieses Kontrasts verlief die Partie bis zur letzten Sekunde ausgewogen.
Der positive Verlauf des Spiels war in den ersten Minuten jedoch noch nicht absehbar: Die deutsche Auswahl startete mit einer Findungsphase in das Match. Diese Schwäche nutzte die routinierte Nationalspielerin Anna Shula, um die Ukraine bereits in der zweiten Minute in Führung zu bringen.
Konfrontiert mit diesem Schock zeigten die deutschen Spielerinnen mentale Stärke, stimmten sich besser aufeinander ab und bauten großen Druck auf, den sie über weite Strecken beibehielten. Auf den verdienten Ausgleichstreffer von Thea Fullenkamp (12.) folgten viele große Chancen. Nach zwei Pfostentreffern von Theresa Damm war es schließlich Pia Liening-Ewert, die kurz vor der Pause zur 2:1 Führung traf.
Ihren Vorsprung konnten die physisch stärkeren Deutschen jedoch nicht lange behaupten. In der erneut schwachen Anfangsphase der zweiten Hälfte mussten sie zwei Gegentreffer hinnehmen. Aus Standardsituationen heraus schossen die Ukrainerinnen Forsiuk und Diatel erst den Ausgleich (23.) und dann das 3:2 (27.). Doch anstatt aufzugeben, kämpften sich die deutschen Spielerinnen zurück. Die Spielanteile waren bald wieder ausgewogen und neue Chancen vorhanden.
Indem sie große Willensstärke aufbrachten und einen riskanten Wechsel durchführten, sicherten sich die Deutschen am Ende schließlich das Remis: Torfrau Kathrin Klimas ging vom Feld, damit eine weitere offensive Spielerin eingesetzt werden konnte. Durch die Überzahl vor dem gegnerischen Tor und einen schön herausgespielten Angriff bekam Wencke Grütter einige Sekunden vor Schluss eine letzte Chance zum Treffer. Diese nutzte sie und machte den Achtungserfolg ihrer Mannschaft perfekt.
Thorsten Hütsch, Sportdirektor des adh, lobte den starken Auftritt der deutschen Studentinnen-Nationalmannschaft: „Es ist beeindruckend, wie diese kaum eingespielte und unerfahrene Mannschaft das starke ukrainische Team vor Probleme gestellt hat“. Auch der adh-Disziplinchef Futsal, Georg von Coelln, äußerte sich zufrieden über die Leistung der Sportlerinnen in diesem Länderspiel, das im Rahmen eines dreitägigen Lehrgangs stattfand.