Im Rahmen der Bachelorarbeit beleuchtete Alexander Middeke die Vorgaben der Regierung und die Reaktion der Hochschulsporteinrichtungen während der Eindämmung der Pandemie. Ferner sollte festgestellt werden, ob die Pandemie noch fortwirkende Konsequenzen für den Hochschulsport nach sich gezogen hat. Hierfür wurde die empirische Forschungsmethode der qualitativen Experteninterviews ausgewählt. Dabei wurden leitfadengestützte Interviews mit verschiedenen Hochschulsportleitungen von unterschiedlichen deutschen Universitäten geführt und anschließend mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet.
Aus den Erkenntnissen der Interviews ergibt sich ein detaillierter Überblick über die verschiedenen Aus- und Nachwirkungen der Corona-Pandemie auf den Hochschulsport, welche den Subkategorien, der finanziellen, organisatorischen, personellen und sozialen Aus- und Nachwirkungen zugeordnet werden können.
Die organisatorischen Auswirkungen durch die pandemischen Schutzmaßnahmen führte zu einem erheblichen Rückgang an Kursen und Kursteilnahmen. Alternative Sportformate mussten kurzfristig überlegt und organisiert werden. Die organisatorischen Nachwirkungen waren von einer großen Nachfrage nach Präsenzsport und dem Bedürfnis nach besserer Kommunikation in zukünftigen Krisensituationen gekennzeichnet.
Die finanziellen Auswirkungen für den Hochschulsportbereich waren gravierend. Sie trafen die Hochschulsporteinrichtungen aber unterschiedlich, je nachdem, ob es einen finanziellen Ausgleich der Schäden gab. Die finanziellen Nachwirkungen waren durch die verbesserten Einnahmen nach Aufhebung der Kontaktbeschränkungen, aber auch durch den Appell der Experten zu besserer finanzieller Förderung durch die Politik in einer Krise definiert.
Die personellen Aus- und Nachwirkungen basierten zusammenfassend auf dem deutlichen Verlust von befristeten Sportkursleitungsstellen und der daraus resultierenden Generationsproblematik bei der Anwerbung neuen Personals.
Im Bereich der sozialen Aus- und Nachwirkungen zeigt die Untersuchung einerseits die positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden während der eingeschränkten Semester. Auf der anderen Seite betonten die Expertinnen und Experten, dass viele Studierende sozial, sportlich isoliert waren und stellten erneut die Relevanz des Präsenzsports und dessen Priorisierung in Krisensituationen durch die Politik hervor.
Obwohl die Maßnahmen des Hochschulsports in der Pandemie geholfen haben, eine vollständige Aufgabe des Sportbetriebs zu verhindern und die zuvor genannten Auswirkungen zu minimieren, sind dennoch Auffälligkeiten zu konstatieren, die eine offene Diskussion in der Politik im Hinblick auf zukünftige Krisensituationen für den Hochschulsport erfordern.