Aus dem Hörsaal auf den Hang: Skifahrer Tim Siegmund im Gespräch

Tim Siegmund ist einer von vier deutschen studierenden Athletinnen und Athleten, der in Krasnojarsk ein umfangreiches Programm absolvieren wird. Der 20-Jährige, der an der TU München Maschinenwesen studiert, wird alle Ski Alpin-Wettbewerbe bestreiten – mit dem Ziel, zumindest eine Top-10-Platzierung aus Sibirien mit nach Hause zu bringen.

Kurz vor der Abreise am Mittwoch hat sich der Fan von Marcel Hirscher trotz eines vollen Terminkalenders – Siegmund schreibt am Tag seines Abflugs noch eine Klausur – Zeit für ein kurzes Interview genommen.

Tim, wie bist Du zum Skifahren gekommen. Und wann hast Du gemerkt, dass es über das reine Hobby hinausgeht?

Zum Sport bin ich durch meine Eltern gekommen. Wir sind früher gerne in den Skiurlaub gefahren. Irgendwann war ich schneller unterwegs und bin dann in die Skizunft Rheinfelden eingetreten.

Während der Schulzeit war ich dann im Leistungskader des Skiverbandes Schwarzwald und habe ab da relativ professionell gearbeitet. Wir hatten zum Beispiel eine kontinuierliche Leistungsdiagnostik oder Konditionstraining zu absolvieren.

Mit dem Ziel, einmal Profi zu werden?

Das war immer mein Traum. Aber da die Weltspitze sehr klein ist und ich auch noch mit dem Studium angefangen habe, ist es sehr schwer, da rein zu kommen. Ich versuche zwar immer, meine beste Leistung abzurufen, aber man muss auch einsehen, dass ganz oben wenig Platz ist.

Dort hinzukommen wäre selbst mit anderen Ansätzen oder einer intensiveren Förderung schwer möglich.

Du hast Dein Studium angesprochen. Wo setzt Du vor dem erwähnten sportlichen Hintergrund Deine Prioritäten?

Der Schwerpunkt liegt seit Januar klar auf der universitären Ausbildung. Mein Studium ist anspruchsvoll, ich muss viel Zeit investieren.

Aber da ich in München gute Möglichkeiten habe, kann ich zumindest abends in Lenggries oder Bad Wiessee trainieren. Außerdem kann ich im Olympiapark an der Fitness und Kraft arbeiten.

Nach deiner Prüfung am Mittwoch fliegst Du mit dem zweiten Schwung nach Krasnojarsk. Wo denkst Du, hast Du die besten Chancen auf eine gute Platzierung, und was ist Dein Ziel?

Ich rechne mir im Super G am meisten aus, nachdem ich auch im D-Kader des DSV-Speedteams gewesen bin. Vielleicht auch noch in der Kombination.

Was das Ergebnis angeht, ist es schwer, Voraussagen zu treffen, da nicht klar ist, welche Europacup-Teams alle vor Ort sind. Eine Top-Platzierung wird schwer, ich denke Top-10 wäre sehr gut.