Teil 3:
Dass der Deutsche Hochschulsport unter dem Kürzel adh auftritt, war nicht immer so. Da in der Gründungszeit Bestrebungen Verbände zu gründen durch die Kontrollratsdirektiven noch untersagt waren, traten die Sportreferenten, die sich 1948 in Bayrischzell versammelten, zu Beginn noch unter dem Namen Arbeitsgemeinschaft Deutscher Hochschulsportreferenten (AdH) auf. Zwar hatte die AdH zu diesem Zeitpunkt bereits allerlei zonenübergreifende Sportbegegnungen geplant und ihre grundsätzlichen Ziele beschlossen, doch ein Hochschulsportverband mit eigener Satzung war sie de facto noch nicht – zumindest ihrem Namen nach zu urteilen. In kürzester Zeit wurde sodann beim Schweizerischen Hochschulsportverband gespickt und eine Satzung ausgearbeitet. Auch offiziell und dem Namen nach wurde die Arbeitsgemeinschaft dann bei ihrer fünften Vollversammlung 1950 in Berlin zum Verband. Ab diesem Zeitpunkt also sprach man damit vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (ADH).
Dass der Verband in der Frühzeit noch kein Emblem oder Logo hatte, daran störte sich damals vermutlich noch niemand. Bei den Hochschulsportwochen 1949 in Meran und 1951 in Luxemburg trug die deutsche Delegation lediglich blaue Pullover ohne etwaige AdH-/ADH-Aufnäher und unterschied sich damit nicht von vielen anderen Ländern. Insbesondere in Meran wurde wohl darauf geachtet, sich hinsichtlich Wappen und Farben noch bedeckt zu halten.
Das Verbandsemblem, das später für fast 50 Jahre den ADH repräsentieren sollte, geht zurück auf einen Vorstandsvorschlag zur sechsten Vollversammlung 1951 in München-Grünwald. Mit nur minimalen Änderungen wurde das Emblem bis zum Beschluss der 90. Vollversammlung 1995, also bis kurz vor dem 50-jährigen Verbandsjubiläum, genutzt und durch ein neues Corporate Design ersetzt. Das neue Logo war das Resultat eines studentischen Designwettbewerbs an der FH Darmstadt, der Vorgängerhochschule der Hochschule Darmstadt, in dessen Dieburger Campus sich heute auch die adh-Geschäftsstelle befindet. Obzwar der adh nach 1995 sein Aussehen immer wieder durch kleinere Anpassungen änderte, blieb seine Wortmarke doch seit 1950 eine Konstante. Vielleicht darf mit dieser Beständigkeit auch Stolz verbunden sein, denn die Turbulenzen der 68er-Jahre überstand der adh als einziger Sportverband in Deutschland ohne die Notwendigkeit einer Neugeburt aufgrund einer Fusion oder Zersplitterung – und das, obwohl sich das Arbeitsfeld des Hochschulsports mittlerweile doch beachtlich gewandelt hat.
Archivquellen:
Arbeitsgemeinschaft deutscher Hochschulsportreferenten (1948). Protokoll über die überzonale Konferenz der Hochschulsportreferenten in Bayrischzell vom 31.3.-2.4.1948 [adh-Archiv].
Arbeitsgemeinschaft deutscher Hochschulsportreferenten (1950). Protokoll über die 5. Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft deutscher Hochschulsportreferenten im Haus Am Rupenhorn zu Berlin vom 1.-3. August 1950 [adh-Archiv].
Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband (1951). Protokoll über die 6. Vollversammlung des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbands in der Sportschule München-Gründwald vom 18.-20. April 1951 [adh-Archiv].
Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband (1995). Protokoll der 90. ADH-Vollversammlung vom 21. Bis 22. März 1995 in Eringerfeld [adh-Archiv].