Anna, herzlichen Glückwunsch zu deiner Nominierung. Was bedeutet sie dir und was sind deine Ziele für die Olympischen Spiele?
Die Nominierung bedeutet mir unglaublich viel. Ich bin unfassbar stolz und es ist mir ein Stein vom Herzen gefallen, als ich erfahren habe, dass ich Teil des deutschen Olympiateams bin. Da ich eine tolle Saison hatte, bin ich mit viel Rückenwind nach Paris gefahren und bin jetzt super gespannt, was möglich ist. Das große Ziel ist natürlich, mit einer Medaille zurückzukommen. Aber ich habe auch großen Respekt vor der Konkurrenz.
Du hast letztes Jahr erfolgreich an den FISU World University Games in Chengdu teilgenommen. Welche Bedeutung hatte das studentische Multisportevent für deine weitere sportliche Karriere?
Die FISU Games waren für mich ein wichtiges Highlight meiner bisherigen sportlichen Karriere. Sie fühlten sich mit dem Athletendorf und dem organisatorischen sowie sportlichen Niveau wie Olympische Spiele für Studierende an. Die Erfahrungen, die ich in Chengdu gesammelt habe, werden mir bestimmt für die meine Olympia-Teilnahme helfen. Wir Sportschützen sind zwar nicht in Paris, sondern sehr weit außerhalb in Châteauroux untergebracht, aber große Events wie die FISU Games zu erleben, hilft dabei, nicht so schnell überwältigt zu werden. Ich kenne die Rahmenbedingungen und kann so mit mehr Selbstvertrauen an die Olympischen Spiele rangehen und mich besser auf den Wettkampf fokussieren.
Wieso hast du dich für die Kombination von Studium und Spitzensport entschieden?
Ich wollte nicht nur Leistungssportlerin sein, sondern parallel dazu noch etwas machen, das nichts mit Sport zu tun hat. Also habe ich mich für das Gartenbau-Studium entschieden. Es ist eine Herausforderung, wenn Klausurtermine anstehen oder wenn ich Vorlesungen verpasse. Aber man muss das managen, und als Leistungssportlerin kann ich das gut. Es macht mich stärker, regelmäßig eine Auszeit vom Sport zu nehmen und mich auf das Studium zu konzentrieren, oder umgekehrt. Oft habe ich auch andere, vielleicht effizientere Herangehensweisen als meine Kommilitoninnen und Kommilitonen, was mir im Studium hilft. Man wächst in beiden Bereichen und das trägt ungemein zur persönlichen Entwicklung bei. Alles in allem ist die duale Karriere für mich eine schöne Herausforderung.
Sehen wir dich im nächsten Sommer bei den Rhine-Ruhr FISU World University Games?
Ich freue mich riesig, dass die Spiele im Rhein-Ruhr-Gebiet stattfinden, nicht weit von der Heimat entfernt. Je nachdem, wo ich nächstes Jahr mein Praxissemester mache, komme ich gerne vorbei. Es ist schön, die Sportlerinnen und Sportler im eigenen Land zu sehen und die Gesellschaft für den Sport zu begeistern. Solche Events sind unfassbar wichtig, um beispielsweise Kinder zu animieren, mehr Sport zu machen und ihnen die Freude daran zu vermitteln.