Es gibt nur wenige Menschen, die sich in den letzten Jahrzehnten so um den Hochschulsport verdient gemacht haben wie Till Lufft. Mitreißend, begeisterungsfähig und mit Weitblick ausgestattet, hat der Teamplayer auf nationaler und internationaler Ebene deutliche Spuren hinterlassen.
1974 übernahm der streitbare Jurist (* 19.12.1940 in Zürich) nach seinem Zweiten Staatsexamen das Amt des adh-Generalsekretärs und legte damit acht Jahre nach seinem Titelgewinn bei der Deutschen Hochschulmeisterschaft im 3.000m-Hindernislauf den Grundstein einer beeindruckenden Karriere als Sportfunktionär.
Zudem wurde der passionierte Leichtathlet, seit 1972 Mitglied des ASC Darmstadt, im gleichen Sommer mit der Mannschaft sowohl Deutscher Meister im Crosslauf als auch mit der Marathon-Mannschaft.
Als adh-Generalsekretär (1974-1995) war Lufft nicht nur maßgeblich für die Verankerung des Hochschulsports im Hochschulrahmengesetz verantwortlich, sondern organisierte ebenfalls die Deutsche Einheit des Hochschulsports.
Hochschulsport-Geschichte schrieb Till Lufft vor allem mit der Ausrichtung der Universiade 1989 in Duisburg. Deutschland war nach der Absage Brasiliens als Gastgeber kurzfristig eingesprungen. Lufft und sein Team hatten nur 153 Tage Zeit, um das „schnellste Sport- und Kulturfest der Welt“ auf die Beine zu stellen, das allen Beteiligten in bester Erinnerung geblieben ist. „Manchmal haben wir zuerst gehandelt und dann geplant", beschrieb Till Lufft den zeitlichen Kraftakt des Duisburger Organisationskomitees.
In einem Rückblick vor zwei Jahren äußerte der langjährige Vorsitzende der Sektion Südhessen der Deutschen Olympischen Gesellschaft: „Es erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit, dass ich spannende Brennpunkte und Wegmarken der adh-Verbandsgeschichte miterleben durfte.“
Sechs Jahre nach der gelungenen Ausrichtung in Duisburg wechselte Lufft, jahrelang als Technischer Delegierter Leichtathletik und Crosslauf für den Internationalen Hochschulsportverband FISU und als adh-Disziplinchef Leichtathletik im Einsatz, an die Spitze der European Athletic Association (EAA). In seine Amtszeit als Generalsekretär fiel unter anderem die Organisation zweier Europameisterschaften.
„Das adh-Ehrenmitglied Till Lufft hat auf all seinen Aktivitätsebenen klare Wertevorstellungen und eine eindeutige Haltung vertreten. Dies hat ihn über Jahrzehnte zu einem wichtigen Orientierungspunkt und Vorbild für den adh sowie für die nationale und internationale (Hochschul-)Sportwelt gemacht. Wir werden ihm ein würdiges Andenken bewahren und seinen Rat und seine klare Haltung vermissen. Wir hoffen, die Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games, die auch ein Vermächtnis von Till sind, in seinem Sinne zu gestalten“, so der adh-Vorstandsvorsitzende Jörg Förster.
Die Trauerfeier findet am 6. Januar 2023 um 9.30 Uhr auf dem Alten Friedhof in Darmstadt statt.