Tokio 2021

NEUER HÖCHSTWERT AN STUDIERENDEN IM TEAM D (45,2%)

Vom 23. Juli bis 8. August 2021 wurden die XXXII. Olympischen Sommerspiele in der japanischen Hauptstadt Tokio ausgetragen. 11.420 Athletinnen und Athleten aus 206 Nationen kämpften in 33 Sportarten und 339 Wettbewerben um Gold, Silber und Bronze. Japan war nach 1964 zum zweiten Mal Ausrichter der Spiele, bei denen es aufgrund der Corona-Pandemie erstmals in der Geschichte Olympischer Spiele zu einer Verschiebung kam. Neu dabei waren dieses Mal die Sportarten Baseball/Softball, Karate, Sportklettern, Skateboard, Surfen und BMX-Freestyle.

In Tokio gingen für Deutschland 431 Spitzensportlerinnen und -sportler auf Medaillenjagd. Mit 195 Studentinnen  und Studenten (45,2%) stellten die Studierenden die größte Statusgruppe in der deutschen Olympiamannschaft dar. Dahinter folgte die Statusgruppe der Bundeswehr, welcher 152 Athletinnen und Athleten angehörten (35,2%), gefolgt von 93 Profisportlerinnen und -Sportler, zu deren Gruppe jede/r fünfte Spitzensportlerin und -sportler gezählt werden konnte.

Der neunte Platz in der Nationenwertung und 10 geholte Goldmedaillen führten dazu, dass das Ergebnis von Rio 2016 (Platz 5; 17x Gold) deutlich verfehlt wurde. Mit dem schwächsten Ergebnis seit der Wiedervereinigung konnte der seit Barcelona 1992 bestehende Abwärtstrend weder gestoppt noch umgekehrt werden. „Die Vorbereitungen zu den Olympischen Spielen war für die Aktiven und Offiziellen mit großen Herausforderungen behaftet. Vor diesem Hintergrund ist der Medaillenspiegel zu relativieren“, kommentierte adh-Sportdirektor Thorsten Hütsch das Abschneiden der deutschen Delegation damals unmittelbar nach den Olympischen Spielen in Tokio.

Im Hinblick auf die Duale Karriere deutscher Olympionikinnen und Olympioniken gibt es jedoch viel Positives zu berichten. So markierte der Anteil von 45,2% Studierenden im Team D einen neuen Höchststand bei den Olympischen Spielen. Zusammen mit den Absolvent:innen (17,2%), die ebenfalls noch nie in diesem Umfang in der deutschen Delegation vertreten waren, wiesen somit nahezu zwei Drittel (62,4%) des Olympiakaders einen akademischen Hintergrund auf. Bei keiner Olympiade zuvor starteten so viele Akademikerinnen und Akademiker für Deutschland. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der deutschen Olympionikinnen und Olympioniken von Tokio 2020 ein Studium als Grundlage für ihre berufliche Zukunft nach dem Spitzensport sieht. Die Verknüpfung von akademischer Ausbildung und Leistungssport wird demnach auch zukünftig einen hohen Stellenwert einnehmen.

Von den 195 Studierenden im Team D studierten 111 ohne weitere Gruppenzugehörigkeit (56,9%). 81 Studierende waren zugleich Angehörige der Bundeswehr (41,5%). Nur wenige Studierende waren hingegen gleichzeitig auch Profisportlerin und -sportler (7,7%), Polizistin und Polizist (4,6) oder berufstätig (3,1%). Insgesamt 392 der 432 nominierten deutschen Olympiasportlerinnen und -sportler in Tokio wurden im Laufe ihrer Karriere von der Stiftung Deutsche Sporthilfe gefördert oder werden noch heute von ihr unterstützt (91%). Aktuell betrifft dies 350 Athlet:innen (81%). Lediglich 40 Spitzensportlerinnen und -sportler wurden nie von der Sporthilfe gefördert, darunter das Fußballteam der Männer sowie die Golf- und Tennisspielerinnen und -spieler.

Das deutsche Olympia-Team umfasste in Tokio 175 Sportlerinnen und 256 Sportler. Der Frauenanteil im Team D betrug in Tokio somit 40,6%. In der Statusgruppe der Studierenden bestand eine nahezu gleiche Aufteilung zwischen Männern (49,2%) und Frauen (50,8%). Der Frauenanteil unter den Studierenden lag damit, wie bereits 2016, 10% über dem der gesamten deutschen Olympiamannschaft. Die studierenden Athletinnen kamen auf einen Altersschnitt von 25,6 Jahren, womit sie erneut etwas über ein Jahr unter dem Durchschnitt der Gesamtmannschaft lagen. Auch die studierenden Männer waren im Durchschnitt rund 1,5 Jahre jünger als der Altersschnitt des gesamten männlichen Teams.

Zur kompletten Analyse und den Tabellen zur Struktur und zum Erfolg der deutschen Olympiamannschaft.