Die Olympischen Spiele 2024 in Paris haben erneut bestätigt, dass Studium und Spitzensport in Deutschland eine immer engere Verbindung eingehen. Der Anteil der Studierenden im Team D bleibt dabei im Vergleich zu vergangenen Olympischen Spielen auf einem hohen Niveau.
Laut der aktuellen Studie „Studierende Spitzensportlerinnen und Spitzensportler bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Analyse zur Struktur und Erfolg der deutschen Olympiamannschaft“ von Prof. Dr. André Schneider und Larissa Schilde hatten 41,4 % der deutschen Olympiateilnehmenden einen Studierendenstatus. Zählt man Absolventinnen und Absolventen hinzu, ergibt sich ein beeindruckender Akademikeranteil von 61,3 %.
Die 290 akademischen Spitzensportlerinnen und Spitzensportler stellten damit im deutschen Team vor den 171 Bundeswehrangehörigen (36,3 Prozent) und 133 Profisportlerinnen und -sportlern (28,1 %) die größte Statusgruppe dar.
Medaillenbilanz unterstreicht Erfolg des dualen Wegs
Die Statusgruppe der Akademikerinnen und Akademiker trug maßgeblich zu Deutschlands Erfolgen in Paris bei. 63,6 % der deutschen Medaillen wurden durch Studierende oder Absolventinnen und Absolventen errungen, darunter drei Viertel der Goldmedaillen.
Partnerhochschulen des Spitzensports als Erfolgsbasis
Besonders in den Sportarten Rudern, Hockey und Leichtathletik ist der Anteil an studentischen Aktiven hoch. Gleichzeitig zeigt sich, dass Universitäten und Hochschulen verstärkt als Förderer des Spitzensports fungieren: 67 % der Studierenden des Olympiateams sind an einer Partnerhochschule des Spitzensports immatrikuliert.
„Die Förderung der Vereinbarkeit von Studium und Spitzensport zahlt sich aus“, so Prof. Dr. André Schneider, Mitautor der Studie. „Studentische Olympiateilnehmerinnen und -teilnehmer profitieren von flexiblen Studienmodellen, die ihnen eine optimale Vereinbarkeit von Leistungssport und akademischer Laufbahn ermöglichen.“ Die Initiative „Partnerhochschule des Spitzensports“ spiele dabei eine Schlüsselrolle.
Noch engere Verzahnung von akademischen und sportlichen Karrieren angestrebt
Die Ergebnisse der Studie bestätigen einen langfristigen Trend: Die Zahl studierender Spitzensportlerinnen und -sportler im deutschen Olympia-Team liegt seit Jahrzehnten auf einem konstant hohen Niveau. Auch in Zukunft wird die enge Verzahnung von akademischer und sportlicher Karriere eine zentrale Rolle für die Entwicklung des deutschen Leistungssports spielen.
Außerdem bieten die Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games die Möglichkeit, die Vereinbarkeit von Studium und Spitzensport in den Fokus zu rücken. Die Heimspiele sollen den Nachwuchs inspirieren, Studium und Spitzensport zu kombinieren.
Der adh plant, mit etwa 350 Athletinnen und Athleten und der damit historisch größten deutschen Delegation an den FISU Games teilzunehmen.
Über die Studie
Die vorliegende Analyse des Steinberg Instituts (STI) und des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbands (adh) wurde von Prof. Dr. André Schneider und Larissa Schilde durchgeführt. Sie analysiert die Struktur und den Erfolg der deutschen Olympiamannschaft mit besonderem Fokus auf die akademische Laufbahn der Athletinnen und Athleten. Ziel ist es, anhand der gewonnenen Erkenntnisse die Förderung der studierenden Spitzensportlerinnen und -sportler in naher Zukunft weiter auszubauen.